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Summit on European Digital Sovereignty in Berlin

Neues Netzwerk für digitale Souveränität

Wie kann Europa bei Digitaltechnologien souveräner werden? Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und weitere EU-Politikerinnen und -Politiker beraten diese Frage beim Summit on European Digital Sovereignty. Im Rahmen des Gipfelprogramms hat sich heute das European Network for Technological Resilience and Sovereignty gegründet, das europäische Innovationen und Unabhängigkeit in Schlüsseltechnologien entscheidend voranbringen will. Eines der ersten Mitglieder ist der TUM Think Tank.

Vier Personen diskutieren an einem Tisch. iStockphoto.com / dusanpetkovic
Das European Network for Technological Resilience and Sovereignty will das Wissen aus unterschiedlchen Sektoren und Staaten zusammenbringen.

Ob Künstliche Intelligenz, Cloud-Infrastruktur oder Halbleiter – Europa ist bei wichtigen Digitaltechnologien in großen Teilen auf Produkte und Dienstleistungen aus den USA, China oder anderen Staaten angewiesen. Deshalb haben europäische Regierungen und die EU das Ziel, bei Schlüsseltechnologien unabhängiger zu werden, in den Fokus genommen.

Doch wie kann aus den zahlreichen Initiativen, unterschiedlichen Ansätzen und differierenden politischen Strategien ein erfolgreicher Weg zur digitalen Souveränität Europas werden? Im European Network for Technological Resilience and Sovereignty wollen Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diesen Weg ebnen. Dabei hat das Netzwerk drei Kernziele: Es will erstens den Austausch zwischen den Sektoren und Staaten fördern und Wege der Zusammenarbeit ermöglichen. Zweitens soll eine fundierte Faktenbasis über bestehende Technologieabhängigkeiten und -wechselwirkungen geschaffen werden, um daraus mögliche Maßnahmen abzuleiten. Drittens will das Netzwerk helfen, den dafür notwendigen politischen Rahmen zu gestalten.

„Europa braucht eine gemeinsame Strategie, um Schritte zu gehen, die wirklich etwas ändern“, sagt Managing Director des TUM Think Tank. „Bislang wurden zwar schon eine Vielzahl von Milliarden-schweren Projekten aufgesetzt, die mehr Unabhängigkeit bringen sollten. Ihre Wirkung ist aber oft verpufft, weil sie unkoordiniert oder nicht zielgerichtet genug waren. Im European Network for Technological Resilience and Sovereignty wollen wir einen Beitrag zu mehr Evidenz schaffen, um effizienter vorgehen zu können, und Maßnahmen auch immer wieder hinsichtlich ihres Fortschritts analysieren. Wir brauchen dringend ein besseres Verständnis davon, wo tatsächliche Risiken und Herausforderungen liegen, welche Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig unsere Handlungsfähigkeit verbessern und auch welche Kosten damit einhergehen.“

Im arbeiten Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammen, um Instrumente für den verantwortungsvollen und demokratischen Einsatz von Technologien zu entwickeln. Wie digitale europäische Souveränität erreicht werden kann, ist dabei eine der zentralen Fragen.

Neben dem TUM Think Tank haben sich bislang rund ein Dutzend Partner dem Netzwerk angeschlossen. Geleitet wird es von der Bertelsmann Stiftung, dem belgischen Centre for European Policy Studies (CEPS), dem französischen AI & Society Institute und dem polnischen Economic Institute (PEI).

„Europa hat den Weckruf gehört, aber es bedarf einer stärkeren Koordinierung, Forschung und evidenzbasierten politischen Gestaltung, eines echten Wissensmotors“, sagt Martin Hullin, Director Network for Technological Resilience and Sovereignty beim Europe’s Future Program der Bertelsmann Stiftung. „Gleichzeitig geht es hier um mehr als nur Technologie oder Wirtschaft. Es betrifft uns alle und die Frage, in welcher Art von Gesellschaft wir leben wollen. Mit dieser Initiative wollen wir Hoffnung wecken und neue Ideen unterstützen, die Europas Fähigkeit stärken, im digitalen Zeitalter selbstbewusst zu handeln.“

Weitere Informationen und Links
  • zur Vorstellung des European Network for Technological Resilience and Sovereignty, Montag, 17.11.2025, 15 Uhr (per zoom)
  • Mehrere Gründungsmitglieder des ETRS, darunter der TUM Think Tank, haben ein für den Gipfel zur europäischen digitalen Souveränität erarbeitet – eines der Ergebnisse eines deutsch-französischen Dialogs über technologische Resilienz und Souveränität.

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Kontakte zum Artikel:

Dr. Markus Siewert
Technische ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù ²Ñü²Ô³¦³ó±ð²Ô (TUM)
TUM Think Tank
markus.siewertspam prevention@hfp.tum.de

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