Chronik
Unsere 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 war in ihrer 眉ber 150-j盲hrigen Geschichte Teil historischer Ver盲nderungen. Immer wieder hat sie auch selbst Reformen und Neugestaltungen in der Hochschulorganisation und -politik vorangetrieben und gepr盲gt.
Am 1. Oktober 2019 眉bernahm der Lebensmittelchemiker und langj盲hrige Gesch盲ftsf眉hrende Vizepr盲sident f眉r Forschung und Innovation, Prof. Thomas F. Hofmann, als Nachfolger von Prof. Wolfgang A. Herrmann das Amt des TUM-Pr盲sidenten. Gemeinsam hatten sie schon die Exzellenzstrategie f眉r 2019 entworfen, die auf eine tiefgreifende Reform der 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 abzielte: die TUM Agenda 2030.
Im Zuge dieser Reform baut die TUM die technikorientierten Geistes- und Sozialwissenschaften aus und ihre bisherige Binnenstruktur innovationsorientiert um. An die Stelle von disziplin盲r enggef眉hrten Fakult盲ten treten bis 2024 sieben Schools, die 眉ber integrative Forschungsinstitute miteinander verbunden sind. Im Sinne eines Tauschplatzes des Wissens unterst眉tzt die 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 Talente in all ihrer Vielfalt, auf allen Ebenen und 眉ber Fachgrenzen hinweg. Zur L枚sung globaler Herausforderungen arbeitet die TUM in Allianzen mit internationalen Partnern an einer Neuorientierung auf Europa sowie den globalen S眉den.
Die TU 惭眉苍肠丑别苍 wurde dreimal als 贰虫锄别濒濒别苍锄耻苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 (2006, 2012, 2019) ausgezeichnet. In der ersten Runde 2006 war sie mit der Realisierung des Zukunftskonzeptes 鈥濼UM. The Entrepreneurial University鈥� erfolgreich, das unter anderem die Einf眉hrung einer TUM Graduate School (International Graduate School of Science and Engineering - IGSSE) beinhaltete. Diese wurde sp盲ter durch die f盲cher眉bergreifende TUM Graduate School (TUM-GS) erg盲nzt. Teil des erfolgreichen Konzepts war auch der Ausbau von Gr眉ndungsberatung und -f枚rderung (TUMForte - Office for Research and Innovation, UnternehmerTUM), was bis heute zum Selbstverst盲ndnis der TUM geh枚rt. Im Bereich Forschung erhielten zudem f眉nf Exzellenzcluster (COTESYS - Cognition for Technical Systems, Universe - Origin and Structure of the Universe, MAP - Munich-Centre for Advanced Photonics, NIM - Nanosystems Initiative Munich und CIPSM - Center for Integrated Protein Science Munich) die begehrte F枚rderung.
Ihren Erfolg in der Exzellenzinitiative wiederholte die TUM 2012, als sie erneut in allen drei F枚rderlinien (Graduiertenschulen, Exzellenzcluster, Zukunftskonzepte zum projektbezogenen Ausbau der universit盲ren Spitzenforschung) ausgezeichnet wurde. Als erste 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 in Deutschland f眉hrte sie ein echtes Tenure Track-Karrieresystem f眉r Professorinnen und Professoren nach angels盲chsischem Vorbild ein. Zudem integriert die TUM weiter verst盲rkt sozial- und geisteswissenschaftliche Ans盲tze in ihr F盲cherspektrum, unter anderem durch die Gr眉ndung der TUM School of Governance.
2019 erhielt sie zum dritten Mal in Folge den Titel 贰虫锄别濒濒别苍锄耻苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 mit ihrem Zukunftskonzept und umfassenden Reformprogramm der 鈥濼UM Agenda 2030鈥�.
Exzellenzcluster der TUM
Auch im Ausland erschloss die TUM Standorte und kn眉pft neue Verbindungen. Im Jahr 2002 initiierte sie in Singapur mit dem 鈥濭erman Institute of Science and Technology鈥� (GIST) die erste Dependance einer deutschen 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 im Ausland. Ebenfalls in Singapur wurde 2010 die Forschungsallianz TUMCREATE zusammen mit der Nanyang Technological University (NTU) ins Leben gerufen. Diese multidisziplin盲re Forschungsplattform erarbeitet neue Technologien unter anderem in den Bereichen Proteinforschung, Nachhaltigkeit, medizinische Diagnostik, 惭辞产颈濒颈迟盲迟 oder Energie.
2006 er枚ffnete in Beijing (China) das erste Auslandsb眉ro der TUM, es folgten Sao Paulo (Brasilien, 2012), Br眉ssel (Belgien, 2012), Kairo (脛gypten, von 2012 - 2020), Mumbai (Indien, 2014) sowie San Francisco (USA, 2015). Zahlreiche Partnerschaften mit internationalen Hochschulen zum Beispiel mit dem Imperial College London, der Nanyang Technological University, der Tsinghua-鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟, der University of Queensland, den Eurotech Universities (EPF Lausanne, DTU Kopenhagen, TU Eindhoven, 脡cole Polytechnique und Technion) oder dem KNUST in Afrika verbinden die TUM mit der Welt.
Zum Wintersemester 2000/01 wurden die bisherigen Fakult盲ten f眉r Landwirtschaft und Gartenbau bzw. f眉r Brauwesen, Lebensmitteltechnologie und Milchwissenschaft sowie die ehemals zur LMU geh枚rende Fakult盲t f眉r Forstwissenschaft zusammengefasst. In Freising-Weihenstephan entstand so das auf naturwissenschaftlicher Grundlage neu ausgerichtete und umstrukturierte 鈥濿issenschaftszentrum Weihenstephan f眉r Ern盲hrung, Landnutzung und Umwelt" (WZW).
Neben Freising-Weihenstephan, 惭眉苍肠丑别苍 und Garching kam 2017 der 鈥濼UM Campus Straubing f眉r Biotechnologie und Nachhaltigkeit鈥� als vierter Lehr- und Forschungsstandort hinzu.
Ein Jahr sp盲ter, 2018, er枚ffnet die TUM den Campus Heilbronn in Baden-W眉rttemberg 鈥� der erste Standort einer deutschen 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 in einem anderen Bundesland. Die TUM School of Management bildet hier in mehreren Studieng盲ngen Management-Nachwuchs aus. Auch die Gr眉ndung der Fakult盲t f眉r Luft-, Raumfahrt und Geod盲sie im selben Jahr mit Geb盲uden in Ottobrunn wird ein weiterer wichtiger Standort.
Unter Federf眉hrung des Chemikers Prof. Wolfgang A. Herrmann, der als Pr盲sident von 1995 bis 2019 die 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 leitete, wurde die Hochschule in ihren Entscheidungen unabh盲ngiger von der Politik. Zudem wurden die Forschungseinrichtungen st盲rker interdisziplin盲r vernetzt und mit Partnern aus Industrie und Gesellschaft zusammengebracht. Geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Ans盲tze hielten Einzug in die 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟. 贵眉谤 Studierende entstand eine gro脽e Auswahl an Bachelor- und Master-Studieng盲ngen 鈥� schon ein Jahr vor der offiziellen Bologna-Reform.
Ab den 1960er Jahren war die Hochschule mit politischen und gesellschaftlichen Ver盲nderungen konfrontiert. So fiel das 100. Hochschuljubil盲um in den 鈥瀐ei脽en Mai鈥� des Jahres 1968. Auch an der TH 惭眉苍肠丑别苍 gab es kritische Proteste und Aktionen, insbesondere vonseiten der Architektur, Geographie, Medizin und den Sozialwissenschaften.
Anlass zu Kritik gaben vor allem die verschlechterten Studienbedingungen, denn etwa zeitgleich mit einem massiven Zustrom von Studierenden setzten ab Mitte der 1960er Jahre staatliche Einsparungsma脽nahmen ein. Die Forderungen der Studierenden nach einer Erh枚hung des Bildungsetats und verbesserten F枚rderm枚glichkeiten spitzten sich teilweise zu radikalisierter Systemkritik zu. Die THM kam den Studierenden mit Zugest盲ndnissen entgegen: Zum Beispiel durch mehr Mitspracherecht und die Zulassung von Vertretern zu allen Tagesordnungspunkten der Senatssitzungen, wobei sie nur in Angelegenheiten ihrer Gruppe Stimmrecht hatten.
Die 1970er Jahre brachten nicht nur eine Neuerung der Namensgebung 鈥� im August 1970 wurde aus der TH 惭眉苍肠丑别苍 die 鈥濼echnische 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 惭眉苍肠丑别苍鈥� 鈥�, sondern auch der Hochschulstruktur. 1974 trat das Bayerische Hochschulgesetz in Kraft, das die Autonomie der Hochschulen einschr盲nkte und zugleich die B眉rokratie verst盲rkte, und das 鈥濷rdinarienprinzip鈥� um das 鈥濭ruppenprinzip鈥� erweiterte, bei dem die vier Gruppen 鈥� Professoren, Studierende, Assistenten und Angestellte 鈥� Vertreter in Senat und Fachbereichsrat w盲hlten. Zudem wurde die Pr盲sidial- und Kanzlerverfassung eingef眉hrt und die legislativen Gremien von den exekutiven 脛mtern getrennt.
In den Wirtschaftswunderjahren der 1950er und 1960er Jahre wurde die THM konsequent ausgebaut. Im Vordergrund stand dabei der Ausgleich kriegsbedingter R眉ckst盲nde in Forschung und Entwicklung. Zahlreiche neue Lehrst眉hle wurden gegr眉ndet, wobei der Fokus auf den erfolgversprechendsten Zukunftstechnologien lag: Atomphysik, Elektronisches Rechnen, Mikroelektronik, Luft- und Raumfahrttechnik.
Der Raumbedarf stieg immens. Zwar wurde das 鈥濻tammgel盲nde鈥� in 惭眉苍肠丑别苍 verdichtet und 1954 bis 1969 durch das 鈥濶ordgel盲nde鈥� sowie 1956 bis 1957 im S眉den durch eine ger盲umige Mensa mit Studentenhaus erweitert. Auf der Suche nach weiteren geeigneten Standorten r眉ckte Garching in den Blickpunkt. Hier wurde 1956/57 auf Initiative von Prof. Heinz Maier-Leibnitz, Ordinarius f眉r Technische Physik, der 鈥濬orschungsreaktor 惭眉苍肠丑别苍鈥� (FRM) als erster deutscher Atomreaktor errichtet. Er sollte als Neutronenquelle die zivile Nutzung von Kernenergie in den Jahrzehnten nach dem Krieg vorantreiben und wurde vor allem als 鈥濴ehrreaktor鈥� genutzt.
Damit war der Grundstein f眉r die weitere Entwicklung des Campus Garching gelegt und die TH 惭眉苍肠丑别苍 erhielt neben 惭眉苍肠丑别苍 und Freising/Weihenstephan (seit 1930) einen dritten Standort. Unter anderem wurden 1967 bis 1972 das Geb盲ude des Physik-Departments und 1973 bis 1978 der Neubau der Fakult盲t f眉r Chemie errichtet sowie sp盲ter die Fakult盲tsgeb盲ude f眉r Maschinenwesen (1994 bis 1997), Mathematik und Informatik (2000 bis 2002) und das Leibniz Rechenzentrum (2003 bis 2012). 2004 l枚ste die neue 鈥濬orschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz鈥� (FRM II) das 鈥濧tom-Ei鈥� ab und begr眉ndete eine neue 脛ra der Neutronenforschung mit vielen Anwendungsfeldern in Naturwissenschaft, Technik und Medizin.
Eine fachliche Erweiterung erfolgte 1967 mit der Gr眉ndung der neuen Fakult盲t f眉r Medizin mit den Standorten 惭眉苍肠丑别苍-Haidhausen (Klinikum rechts der Isar) und 惭眉苍肠丑别苍-Schwabing (Klinik am Biederstein, Kinderklinik Schwabing).
Auch rechtlich entwickelte sich die Hochschule in den 50er Jahren weiter und wurde unabh盲ngiger: Im Dezember 1957 erhielt sie die schon lange angestrebte Eigenschaft als 鈥濳枚rperschaft des 枚ffentlichen Rechtes鈥�. Im Folgejahr trat die erste von der Hochschule selbst erarbeitete Satzung in Kraft.
Die zw枚lf Jahre des Nationalsozialismus hatten auch auf die TH 惭眉苍肠丑别苍 gravierende Auswirkungen: Da das nationalsozialistische Regime nicht nur milit盲rische und industrielle, sondern auch wissenschaftliche Ressourcen zur Durchsetzung seiner Ziele ben枚tigte, wurden die Technischen Hochschulen umfassend in die Kriegs- und R眉stungsforschung eingebunden. Ab Oktober 1933 wurde das F眉hrerprinzip an den bayerischen Hochschulen umgesetzt und die akademische Selbstverwaltung beendet. Die Rektoren der THM 鈥� Anton Schwaiger (1933 noch nach altem Recht gew盲hlt), Anton Wolfgang Schmidt und Lutz Pistor 鈥� wurden vom bayerischen Kultusministerium ernannt und diesem bzw. ab 1934 dem Reichserziehungsminister unterstellt.
Die akademische Autonomie geriet aber nicht nur von oben durch die gleichgeschalteten Ministerien unter Druck, sondern auch von unten 鈥� zun盲chst vor allem durch aktivistische Studierende. Der 鈥濶ationalsozialistische Deutsche Studentenbund鈥� (NSDStB) wurde bereits im Wintersemester 1930/31 erstmals st盲rkste Fraktion im AStA der THM. 鈥濪ie M眉nchner Hochschulgruppe, die die Sektionen von LMU und TH vereinte, richtete zahlreiche Propagandaveranstaltungen aus, initiierte Vorlesungsboykotte gegen 鈥歳assisch鈥� und politisch missliebige Hochschullehrer und betrieb bereits lange vor 1933 盲u脽erst skrupellos die 鈥歋盲uberung鈥� der 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟en und Hochschulen von j眉dischen oder sozialistischen Studenten.鈥� (Zitat aus dem Buch 鈥濼HM im NS鈥�, S.64, Download siehe unten)
Im Laufe des Jahres 1933 wurden die Hochschulen durch das neu gegr眉ndete 鈥濺eichsministerium f眉r Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung鈥� reorganisiert. Neben der Gleichschaltung und der ideologisierten inhaltlichen Neuausrichtung brachte dies vor allem auch eine parteikonforme Neubesetzung von Schl眉sselpositionen und eine personelle 鈥濻盲uberung鈥� mit sich.
Auf der Grundlage des im April 1933 erlassenen 鈥濭esetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums鈥� konnten Beamte j眉dischen Glaubens oder Herkunft, sogenannte 鈥濶ichtarier鈥�, oder politisch unerw眉nschte Hochschullehrer entlassen werden. 鈥濱nsgesamt wurden 17 Professoren aus rassischen oder politischen Gr眉nden entlassen und einige buchst盲blich in den Tod getrieben.鈥� (Zitat aus 鈥濼HM im NS鈥�, S.84) Auch j眉dische Studierende waren nicht mehr gleichberechtigt und wurden ab 1938 nur noch in Ausnahmef盲llen immatrikuliert.
Die Haltung der Hochschullehrer war von proaktiver Unterst眉tzung des NS-Regimes und opportunistischer Anpassung einerseits, kritischer Distanz und innerer Emigration andererseits gepr盲gt. Einzelne Professoren, Angestellte und Studierende wagten Ungehorsam und Obstruktion.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren 80 Prozent der Geb盲ude auf dem Stammgel盲nde zerst枚rt. Unter schwierigsten Bedingungen wurde der Lehrbetrieb im April 1946 wiederaufgenommen. Im 鈥濿iederaufbaudienst鈥� halfen die rund 4.000 immatrikulierten Studierenden jahrelang bei der Wiederherstellung der Hochschule mit.
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2018 zeigte das NS-Dokumentationszentrum 惭眉苍肠丑别苍 in einer gemeinsamen Initiative mit der TUM die Ausstellung 鈥濪ie Technische Hochschule 惭眉苍肠丑别苍 im Nationalsozialismus鈥�, die auf Grundlage eines umfangreichen Aufarbeitungs- und Forschungsprojekts die Rolle der THM (seit 1970 TUM) w盲hrend der NS-Zeit beleuchtete.
Das Buch 鈥濪ie THM im NS鈥� frei zum Download:
Die Aufarbeitung der 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟shistorie w盲hrend der NS-Zeit wird zudem fortgesetzt. Die TUM setzt sich heute kontinuierlich f眉r Aufkl盲rung und Transparenz ein. Deshalb hat eine im Mai 2023 beauftragte Expertenkommission Empfehlungen f眉r den k眉nftigen Umgang mit NS-belasteten Personen und nach ihnen benannten Geb盲uden und R盲umen erarbeitet. Diese wurden und werden nun umgesetzt. Im Juli 2024 wurde ein Ort des Gedenkens an vom NS-Regime entlassene und verfolgte Hochschulangeh枚rige der ehemaligen Technischen Hochschule 惭眉苍肠丑别苍 er枚ffnet.
Weitere Informationen: Geschichte der TUM
Nach einer Phase des Aufschwungs zu Beginn des 20. Jahrhunderts markiert der Erste Weltkrieg eine tiefe Z盲sur in der Geschichte der THM. Viele Studenten und Mitarbeiter wurden von einer Welle des Patriotismus erfasst: Gemeinsam mit ihren katholischen und evangelischen Kommilitonen meldeten sich auch j眉dische Studenten freiwillig zum Kriegsdienst, so etwa Felix Berliner und Leopold Klopfer, die bald darauf fielen.
Die Studierendenzahlen sanken 1914 innerhalb eines Jahres von knapp 2.800 auf etwa 500. Auch wegen der im Feld stehenden Professoren, Dozenten und Assistenten wurde der Lehrbetrieb stark eingeschr盲nkt. Die fachlichen Kenntnisse von Hochschullehrern wurden zwar f眉r Kriegszwecke genutzt, doch erfolgte noch keine Einbindung der Technischen Hochschulen in die R眉stungsforschung wie im Zweiten Weltkrieg 鈥� auch wenn durch den Krieg insbesondere in den Bereichen Chemie, Nachrichtentechnik, Fahrzeugtechnik und Flugwesen sp盲tere Forschungsthemen angesto脽en wurden.
In der Weimarer Republik musste die TH 惭眉苍肠丑别苍 mit knappen Ressourcen wirtschaften und wurde mit radikalen politischen Richtungsk盲mpfen konfrontiert. Viele der bald wieder stark angewachsenen Studierenden der THM schlossen sich den politisch Rechten an. Sie beteiligten sich an Kundgebungen gegen den Versailler Friedensvertrag sowie an der gewaltsamen Niederschlagung der M眉nchner R盲terepublik. Auch wenn der Gro脽teil der Dozenten und Professoren der TH 惭眉苍肠丑别苍 zur眉ckhaltender agierten, trug das politische Klima an den Hochschulen dazu bei, dass sich 惭眉苍肠丑别苍 in den 1920er Jahren zu einem reaktion盲ren Zentrum wandelte.
Den Grundstein zu einer internationalen Technischen 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 von Rang legte K枚nig Ludwig II. in seinem ersten Regentschaftsjahr mit dem Erlass einer Reform des Schulwesens, der vor allem auf eine Verbesserung der Ausbildung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich und eine F枚rderung moderner Wissenschaftszweige abzielte und die Industrialisierung im K枚nigreich Bayern vorantreiben sollte. 1868 wurde daraufhin in der Residenzstadt 惭眉苍肠丑别苍 die 鈥濶eue Polytechnische Schule鈥� als 鈥濭ipfelpunkt des technischen Unterrichts鈥� (Zitat aus: 鈥濶eue Schul-Ordnung鈥�, 1864, S. 63) er枚ffnet, vorbereitend hierf眉r wurden bayernweit Realgymnasien eingerichtet. Damit kn眉pfte man an eine europaweite Entwicklung an: Als Vorbild f眉r das M眉nchner Polytechnikum gelten vor allem die noch im 18. Jahrhundert gegr眉ndete 脡cole polytechnique in Paris sowie die Polytechnischen Schulen in Wien (1815), Karlsruhe (1832), Stuttgart (1840) und Z眉rich (1854).
Bestrebungen zur Professionalisierung der technisch-wissenschaftlichen Ausbildung in Bayern gab es bereits unter Ludwig I. und Maximilian II. 鈥� so wurden etwa 1833 drei polytechnische Schulen im Rang von technischen Lyzeen in Augsburg, 惭眉苍肠丑别苍 und N眉rnberg eingerichtet und zur Fortsetzung der Ausbildung h枚herer technischer Beamter an der Ludwig-Maximilians-鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 惭眉苍肠丑别苍 eine 鈥濼echnische Hochschule鈥� angegliedert, die jedoch ihrer anspruchsvollen Bezeichnung kaum gerecht und bereits wenige Jahre sp盲ter eingestellt wurde.
Zur Neustrukturierung und erfolgreichen institutionellen Verankerung einer zentralen Technischen Hochschule in Bayern kam es erst 1868 unter Ludwig II. mit der Neuen Polytechnischen Schule. Seit ihrer Gr眉ndung besa脽 sie Hochschulstatus, auch wenn sie die offizielle Bezeichnung 鈥濼echnische Hochschule鈥� erst zehn Jahre sp盲ter f眉hren durfte. Erster Direktor war der Vermessungsingenieur Karl Max von Bauernfeind, ein Sch眉ler von Georg Simon Ohm und Joseph von Utzschneider. Der im Gr眉ndungsjahr bezogene, heute nur noch fragmentarisch erhaltene Repr盲sentationsbau an der Arcisstra脽e nach Pl盲nen des Architekten Gottfried v. Neureuther verweist auf die gro脽e Bedeutung, die man der neuen Ausbildungsst盲tte beima脽.
Nach der Jahrhundertwende gew盲hrte Prinzregent Luitpold der Hochschule zwei langj盲hrige W眉nsche: 1901 erhielt sie das Promotionsrecht, 1902 wurde ihr die Rektoratsverfassung zugestanden. Die Leitung erfolgte jetzt 眉ber einen hauptamtlichen Rektor und ein Kollegium aus nebenamtlichen Vizerektoren. Mit der Rektoratsverfassung erhielt die THM das Recht, ihren Rektor durch das Kollegium f眉r eine zweij盲hrige Amtsperiode selbst zu w盲hlen, d.h. der mit absoluter Mehrheit gew盲hlte Kandidat wurde dem Kultusministerium vorgeschlagen, das sich die Ernennung vorbehielt. Seit 1928 wurde mit ministerieller Entschlie脽ung der vom Gesamtkollegium vorgeschlagene Rektor vom Ministerium best盲tigt und nicht mehr ernannt.
Mit durchschnittlich 2.600 bis 2.800 Studierenden war die TH 惭眉苍肠丑别苍 nun zeitweise vor der TH Berlin die gr枚脽te deutsche Technische Hochschule. Durch 脺bernahme nicht mehr rentabler kleinerer Hochschulen konnte die TH 惭眉苍肠丑别苍 ihr F盲cherspektrum ausbauen.
1905 gestattete die bayerische Regierung das Frauenstudium an der TH 惭眉苍肠丑别苍. Damit war sie deutschlandweit die erste Technische Hochschule, an der Frauen zugelassen waren 鈥� auch wenn der Frauenanteil zun盲chst sehr gering blieb. Als erste ordentliche Studentin schrieb sich noch im selben Jahr Agnes Mackensen f眉r ein Architekturstudium ein. Sie erwarb 1915 ihr Diplom und gilt damit als erste Absolventin der THM. Die erste Studentin der Elektrotechnik war Anna Helene Boyksen.