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  • 8.12.2025
  • Lesezeit: 3 Min.

Drei Generationen des TUM Student Clubs im Gespräch

„Alles, was den Vornamen WARR trägt, ist gut geworden“

Den eigenen Horizont weiten, Technologien voranbringen und dabei eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten finden – das ist keine Raketenwissenschaft. Aber manchmal eben schon. Anlässlich einer Festveranstaltung zur Ehrung der Alumni der TUM erzählen ehemalige und aktuelle Engagierte der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt (WARR) davon, wie die Arbeit in dem TUM Student Club sie und ihren Werdegang prägt und geprägt hat.

Fünf Personen auf einer Bühne vor blauem Hintergrund an zwei Stehtischen stehend, von links nach rechts: Josef Fleischmann, Richard Emeder, Mareike Ufer, Ceyhun Aydin und Robert Schmucker; Herr Schmucker spricht, den anderen vieren zugewandt, gerade in ein Handmikrofon und gestikuliert mit der rechten Hand. Photogenika / TUM
Drei Generationen der WARR im Gespräch: Josef Fleischmann, Richard Emeder, Mareike Ufer, Ceyhun Aydin und Robert Schmucker (v.l.n.r.)

Seit 60 Jahren Avantgarde

1962 wurde die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt, kurz WARR, gegründet. Sie ist damit eine der ältesten studentischen Initiativen an der TUM. Ins Leben gerufen hat sie Robert Schmucker, einst der erste Student der Luft- und Raumfahrt an der TUM, seit Jahrzehnten international gefragter Raketenexperte und noch heute, mit 82 Jahren, in der Lehre aktiv. „Damals gab es ein Treffen aller wichtigen Gruppen, die mit dem Thema Raketen zu tun hatten. Die einzige Gruppe, die nicht eingeladen war, das waren wir. Da haben wir uns gesagt: Wir bauen eine Rakete und zeigen denen, was wir können“, schmunzelt Schmucker. Und das ist gründlich gelungen.

Vom Start der ersten deutschen Hybridrakete Barbarella über das Ausbringen von CubeSat-Satelliten in den Orbit bis hin zum Bau einer autonomen Laboreinheit für Experimente in Mikrogravitation auf der ISS – seit mehr als 60 Jahren steht WARR an der Spitze der weltraumtechnischen Entwicklung. „Alles, was den Vornamen WARR trägt, ist gut geworden“, resümiert Schmucker. Gut 400 Studierende engagieren sich heute ehrenamtlich in dem TUM Student Club und sorgen gemeinsam mit der TUM School of Engineering and Design dafür, dass Deutschland im neuen Space Race nicht nur in der Erforschung und Entwicklung avancierter Technologien vorne mit dabei ist, sondern auch in deren kommerzieller Anwendung.

Vom Student Club zum Start-up

So arbeitete auch Josef Fleischmann schon während seines Studiums an der TUM bei WARR an der Weiterentwicklung von Raketensystemen; heute ist er Chief Technical Officer von Isar Aerospace. Das Unternehmen hatte er 2018 zusammen mit zwei Kommilitonen gegründet: „Wir haben mit Mitte 20 den verrückten Gedanken gefasst: Man könnte ja mal probieren, eine Trägerrakete zu bauen, um Satelliten ins Weltall zu transportieren.“ Gesagt, getan. Sieben Jahre später beschäftigt Isar Aerospace mehr als 400 Mitarbeitende.

¹óü°ù Richard Emeder, Student im Master Aerospace und derzeit einer der Vorsitzenden der WARR, zeigen solche Erfolgsgeschichten das immense Potenzial, das studentische Initiativen bieten: „Wenn wir sehen, was Menschen wie Josef in denselben Räumen, in denen wir heute stehen, aufgebaut haben, dann ist das eine großartige Motivation. Man kann wirklich etwas schaffen – auch schon als Studierender.“

Dabei spielt die Verbindung aus Lehre und Praxis in Studium und Student Club an der TUM eine wichtige Rolle: „An anderen Hochschulen wäre es kaum möglich gewesen, eine Firma wie Isar Aerospace aufzubauen“, konstatiert Fleischmann. Ceyhun Aydin, Student im Bachelor Aerospace, bestätigt das: „Die TUM ist eine ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù, da finden sich Leute zusammen, die gemeinsam etwas Cooles machen wollen.“ Und das ist neben der Faszination für die Raumfahrt vielleicht der wichtigste Aspekt des Engagements in der WARR, weiß Mareike Ufer, die ebenfalls im Bachelor Aerospace studiert: „Die Technik ist total toll, aber noch toller ist es, mit anderen Menschen mit denselben Interessen am selben Ziel zu arbeiten.“

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