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  • 10.7.2024
  • Lesezeit: 2 Min.

Gedenkort am Stammgelände in der Arcisstraße eröffnet

TUM erinnert an verfolgte Hochschulangehörige der NS-Zeit

Es ist ein Aufruf zu Toleranz und zur Achtung freiheitlich-demokratischer Werte: Mit einem neuen Gedenkort erinnert die Technische Ծä üԳ (TUM) auf ihrem Stammgelände an vom NS-Regime entlassene und verfolgte Hochschulangehörige der ehemaligen Technischen Hochschule üԳ. Zur Eröffnung sprach auch die ʰäԳin der Israelitischen Kultusgemeinde üԳ und Oberbayern, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch. TUM-ʰäԳ Prof. Thomas F. Hofmann sprach von einem wichtigen Zeichen gegen das Vergessen.

Besucherinnen und Besucher bei der Eröffnung des neuen Gedenkorts. A. Heddergott/ TUM
Besucherinnen und Besucher bei der Eröffnung des neuen Gedenkorts.

Die TUM setzt sich kritisch mit ihrer Geschichte während der NS-Zeit auseinander: Auf dem Stammgelände an der Arcisstraße erinnert nun ein neuer Gedenkort an 17 vom NS-Regime entlassene und verfolgte Angehörige der ehemaligen Technischen Hochschule üԳ und informiert über die Zeit der Hochschule im Nationalsozialismus. Er dokumentiert insbesondere die personellen, ideologischen und institutionellen Veränderungen sowie die Indienstnahme der Hochschule für die Kriegsvorbereitung. Die Vertreibung jüdischer und politisch missliebiger Hochschullehrer und die Aberkennung von Doktortiteln sind ebenso Themen wie die Anpassung und Selbstmobilisierung von Studierenden, Mitarbeitenden und Professoren im NS-Regime.

ʰäԳ Hofmann sagte: „Mit diesem Gedenk- und Informationsort wollen wir dazu beitragen, die Erinnerung an durch das NS-Regime verfolgte Mitglieder unserer Hochschule wachzuhalten. Die Geschichte lehrt uns, dass das Vergessen oder Verdrängen vergangener Verbrechen den Boden für ihre Wiederholung bereitet. Deshalb wollen wir die heutigen und kommenden Generationen immer wieder daran erinnern, wie wichtig es ist, sich für Menschenrechte, die Werte von Toleranz und Freiheit, Vielfalt und für den Schutz der Demokratie einzusetzen!“

Die ʰäԳin der Israelitischen Kultusgemeinde üԳ und Oberbayern, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch sagte: „Die Eröffnung dieses Gedenkortes kommt zur rechten Zeit. Seit dem 7. Oktober 2023 erleben jüdische Menschen einen Ausbruch an Judenhass, der gerade auch an Ծäen erschreckende Ausmaße angenommen hat. Wenn jüdische Studierende ihre Hochschule nur mit Angst betreten und ernsthaft der Abbruch der Beziehungen zu israelischen Ծäen und Wissenschaftlern gefordert wird, dann fühlen sich nicht nur Zeitzeugen an die finstere Zeit erinnert, um die es in der Ausstellung geht. Damals wurden jüdische Studenten und Professoren aus den Hochschulen verstoßen, ihrer Existenz beraubt – und schließlich vertrieben und ermordet. Indem die TUM dem Gedenken an dieses Unrecht einen festen Platz gibt, setzt sie auch einen Kontrapunkt gegen eine gefährliche Entwicklung in der heutigen Gesellschaft. An der TUM hat Judenhass keinen Platz – diese Botschaft ist klar und unüberhörbar.“

Charlotte Knobloch, ʰäԳin der Israelitischen Kultusgemeinde üԳ und Oberbayern, und TUM-Emeritus Prof. Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrum üԳ. Andreas Heddergott / TUM
Charlotte Knobloch, ʰäԳin der Israelitischen Kultusgemeinde üԳ und Oberbayern, und TUM-Emeritus Prof. Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrum üԳ.

Die Einrichtung dieses zentralen Gedenkortes ist eine Initiative der in Kooperation mit dem TUM Center for Culture and Arts. Im Anschluss an die Eröffnung fand ein Filmabend in Kooperation mit der studentischen Initiative der tu film statt. Gezeigt wurde „Die Weiße Rose“ von Michael Verhoeven. Der Film zeichnet sich durch eine historisch genaue Darstellung der Ereignisse um die Münchner Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime aus.

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