Agnes-Mackensen-Programm
Studieren in erster Generation

In einem Labor der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur flimmern Satellitenbilder, Bodendaten und chemische Analysen von einem nahegelegenen Versuchsfeld der ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù über die Bildschirme. Hier untersucht Anna Lena Salfer mit einem Forschungsteam das Potenzial von „Enhanced Rock Weathering“, einer Methode der Kohlenstoffbindung in landwirtschaftlich genutzten Böden. Neben geowissenschaftlichen Modellierungen fließen vor allem Daten internationaler Emissionshandelsregister in die Analyse ein. Sie helfen, Kriterien für die Standardisierung und die Zertifizierung von Technologien zur Kohlenstoffreduktion zu verstehen. Die Forschung trägt zu glaubwürdigen Emissionshandelsprojekten in Südostasien bei – ein wichtiger Schritt hin zu nachhaltigen Klimaschutzstrategien in der Region.
Anna Lena Salfer studiert an der TUM im Elite-Masterprogramm „Responsibility in Science, Engineering and Technology“, kurz RESET. Als eine von siebzehn der NTU ist sie gerade in Singapur und erlebt dort Spitzenforschung in einem globalen Kontext. ¹óü°ù die Masterstudentin ist dies ein weiterer Schritt in ihrer akademischen Laufbahn. Sie ist Erstakademikerin, also die Erste in ihrer Familie mit einem Hochschulabschluss, und hat zielstrebig den Weg in die Wissenschaft eingeschlagen. Seit letztem Jahr nimmt sie am teil, einem Förderprogramm unserer Stabsstelle Diversity & Inclusion, das FINTA*, also Frauen, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans- und agender Personen, ohne akademischen Hintergrund unterstützt. Das Programm zielt darauf ab, die Selbstwirksamkeit dieser Studierenden zu stärken und ihre Führungskompetenzen und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.
"Während meines Bachelorstudiums dachte ich oft, dass ich mit meinen Schwierigkeiten und Zweifeln im Studium allein bin. Besonders da Wissen über die ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù für mich nicht selbstverständlich ist. Durch das Agnes-Mackensen-Programm habe ich erkannt, dass meine Erfahrungen als Erstakademikerin wertvoll sind und gesehen werden," sagt Anna Lena Salfer.
Soziale Selektivität abbauen
In Deutschland studieren nur 27 Prozent der jungen Menschen aus nicht akademischen Elternhäusern, während der Anteil bei einem akademischen Hintergrund fast dreimal so hoch ist. Diese soziale Selektivität im Bildungssystem abzubauen, ist das Ziel des Agnes-Mackensen-Programms, benannt nach der ersten weiblichen Absolventin der TUM.
, geschäftsführende Vizepräsidentin für Talentmanagement und Diversity an der TUM und Schirmherrin des Programms, betont die Notwendigkeit solcher Initiativen: "Wir dürfen nicht zulassen, dass so viele Talente derzeit noch nicht ihr volles individuelles Potenzial entfalten können. Die soziale Spaltung im deutschen Bildungssystem ist leider enorm. Darunter leiden die Betroffenen und wir als Gesellschaft insgesamt. Deshalb arbeiten wir an der TUM konkret an einer Verbesserung der Situation."
Dafür bietet das Programm Mentoring, Networking-Möglichkeiten und Workshops zur Entwicklung persönlicher, unternehmerischer und akademischer Kompetenzen. Die Mentorinnen und Mentoren unterstützen die Teilnehmenden dabei, Selbstvertrauen zu gewinnen und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. Durch den Austausch erhalten die Mentees nicht nur praktisches Wissen, sondern auch Inspiration und Bestärkung, ihre Ziele zu verwirklichen.
In Kooperation mit Avanade vergibt das Programm zudem ein exklusives STEM-Stipendium in Höhe von 1.800 Euro an zehn Stipendiatinnen und Stipendiaten pro Kohorte. Eine von ihnen ist Anna Lena Salfer, die in vielerlei Hinsicht von dem Stipendienprogramm profitiert: „Zuletzt konnten wir an einem Hackathon von Avanade teilnehmen, bei dem ich mit meinem Team sogar das Finale erreicht habe. Die Erfahrung, Innovation in diesem internationalen Umfeld aktiv mitzugestalten, war unglaublich inspirierend“, sagt sie. „Auch das Mentoring ist sehr persönlich und individuell gestaltet, das reicht von Python-Programmierworkshops bis hin zur persönlichen Karriereplanung.“
Ob im Labor in Singapur oder bei internationalen Hackathons – die Auseinandersetzung mit anderen Perspektiven prägt Anna Lena Salfer in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung und schärft ihr Selbstverständnis als angehende Forscherin. Das Agnes-Mackensen-Programm begleitet sie auf diesem Weg, baut gezielt Barrieren ab und eröffnet Chancen für eine inklusive Wissenschaft.
1.–30.6.
TUM Diversity Month
So 1. – Mo 30.6.2025
²Ñü²Ô³¦³ó±ð²Ô, Heilbronn, Online
Wir laden den ganzen Juni zu Workshops und Diskussionen ein – feiern Sie mit uns Inklusion und Allyship!
- Das richtet sich an FINTA* (Frauen, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans- und agender Personen) mit nicht akademischem Hintergrund. Seit diesem Jahr wurde es zusätzlich für Care Leaver geöffnet, also für Menschen, die einen Teil ihres Lebens in einer Pflegefamilie oder einer Einrichtung der Jugendhilfe verbracht haben. ¹óü°ù das Programm wurde die mit dem Impact of Diversity Award ausgezeichnet.
Technische ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù ²Ñü²Ô³¦³ó±ð²Ô
Corporate Communications Center
- Andreas Schmidt
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- Teamwebsite
Kontakte zum Artikel:
Dr. Amélie Haag
Diversity Management
Stabsstelle Diversity & Inclusion
amelie.haag(at)tum.de