Defektes Enzym lässt Nervenzellen absterben
Zentral für diesen Schutzmechanismus ist das Selenoenzym Glutathionperoxidase 4 (GPX4). Eine einzelne Mutation in dem Gen, das für das Enzym GPX4 codiert, kann einen entscheidenden bislang unbekannten Bestandteil der Enzymfunktion zerstören. Das führt bei betroffenen Kindern zu einer schweren frühkindlichen Demenz. Ist es voll funktionsfähig, taucht GPX4 mit einer Proteinschlaufe, einer Art „Finne“, von innen in die Zellmembran der Nervenzellen ein. Dort macht es schädliche Substanzen, die Lipidperoxide, unschädlich.
TUM und Feuerwehr München bündeln Kräfte für zukunftsfähigen Brandschutz
„Die ‚Munich Fire Science Partnership‘ verbindet wissenschaftliche Exzellenz im Brandschutz mit realer Einsatzpraxis. Daraus folgend können wir die Relevanz von Forschungsprojekten reflektieren. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Brandschutz wissenschaftlich an der Schnittstelle zwischen der Feuerwehr und dem vorbeugenden Brandschutz nachhaltig und ressourceneffizienter zu gestalten“, sagt Prof. Claudius Hammann vom Lehrstuhl für Brandwissenschaft und Brandingenieurwesen. „Feuerwehr lebt überwiegend von einem Erfahrungsschatz, der aus einzelnen Situationen entsteht. Wichtig ist es nun, dies mit wissenschaftlichen Methoden zu verknüpfen, um hier auch tatsächlich allgemeine Regeln für alle Situationen ableiten zu können“, betont Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble, Leiter der Branddirektion München.
Exzellent und relevant bleiben
In seiner Rede betonte Präsident Hofmann: „Mit einer klaren Zukunftsvision stellen wir uns den großen Herausforderungen unserer Zeit, um exzellent und relevant zu bleiben.“ Die Welt sei konfrontiert mit technologischen Fortschritten in nie gesehener Geschwindigkeit, strukturellen wirtschaftlichen Veränderungen, völlig veränderten Anforderungen an zukünftige Arbeitskräfte, einer fortschreitenden Erosion des Vertrauens innerhalb der Gesellschaft und neuen geopolitischen Realitäten.
Soziales Unternehmertum fördern: Melis Güler und Jonas Süß von Talente Spenden e.V. im Interview
Frau Güler, in Ihrem späteren Berufsleben wollen Sie einen gesellschaftlichen oder ökologischen Beitrag leisten. Deswegen entschieden Sie sich zum Studium in Umweltingenieurwesen an der TUM. Seit Ihrem zweiten Semester bringen Sie sich aktiv bei Talente Spenden ein und steuern damit schon jetzt zum Wohl der Allgemeinheit bei. Was ist Ihr Ansporn für Ihr ehrenamtliches Engagement? Melis Güler: Was mich bei Talente Spenden begeistert, ist die Zusammenarbeit mit vielen engagierten und motivierten Menschen, die alle dasselbe Ziel verfolgen. Ich bin überzeugt, dass wir als Gesellschaft nur gemeinsam etwas verändern können. Mein Engagement bei Talente Spenden ist mein persönlicher Beitrag dazu. Ich sehe es als Privileg an, studieren zu dürfen und finde es wichtig, etwas zurückzugeben. Herr Süß, auch Sie engagieren sich bei Talente Spenden. Was sind Ihre Beweggründe? Jonas Süß: Ich wollte schon immer etwas machen, das gesellschaftlichen Mehrwert schafft. Es bereitet mir einfach großen Spaß, mein Know-how für etwas Sinnvolles einzusetzen. Bei Talente Spenden kann ich genau das tun. Und obendrein finde ich es faszinierend, wie viel Hebelwirkung eine Organisation mit 2.000 Alumni und 300 aktiven Mitgliedern entfalten kann.
Erstmals alle Gebäude der Welt als 3D-Modell verfügbar
Wie viele Gebäude gibt es auf der Erde – und wie sehen sie in 3D aus? Diese grundlegenden Fragen hat das Forschungsteam um Prof. Xiaoxiang Zhu, Inhaberin des Lehrstuhls für Datenwissenschaft in der Erdbeobachtung an der TUM, in dem mit einem 91ɫ-Starting Grant geförderten Projekt beantwortet. Der GlobalBuildingAtlas umfasst mit 2,75 Milliarden Gebäudemodellen alle Bauwerke, von denen Satellitenbilder aus dem Jahr 2019 vorliegen. Er ist die umfangreichste Sammlung dieser Art. Zum Vergleich: Die bislang größte Datenbank zählt 1,7 Milliarden Gebäude. Die 3D-Modelle mit einer 3×3-Meter-Auflösung sind 30-mal feiner aufgelöst als Daten aus vergleichbaren Datenbanken. Zudem wurden 97 Prozent (2,68 Milliarden) der Gebäude als sogenannte LoD1-3D-Modelle hinterlegt. LoD1-3D-Modelle (Level of Detail 1) sind vereinfachte dreidimensionale Darstellungen von Gebäuden, die die Grundform und Höhe jedes Gebäudes wiedergeben. Diese sind zwar gröber, lassen sich aber dadurch auch in großer Zahl in Computermodelle integrieren. So bilden sie eine präzise Grundlage für Analysen von Stadtstrukturen, Volumenberechnungen und Infrastrukturplanung. In vergleichbaren Datenbanken fehlen vor allem Gebäude-Daten aus Regionen in Afrika, Südamerika und besonders aus ländlichen Gebieten, die im GlobalBuildingAtlas nun erfasst sind.
Software-Architektur für künftige Autos entwickelt
Damit die Autos der Zukunft unabhängig von Umweltbedingungen sicher und zuverlässig auf Straßen unterwegs sein können, müssen Unmengen von Daten verarbeitet werden. Sie kommen während der Fahrt live von Sensoren aus dem Fahrzeug und während der Fahrzeugentwicklung aus Datenbanken und/oder Simulationen auf Testständen. „Für autonomes Fahren werden die vom Fahrzeug selbst aufgenommenen Daten mit Daten aus fest installierten Kameras, Lidaren oder Radaren auf Schilderbrücken oder aus anderen Fahrzeugen der Umgebung kombiniert. Das wäre das Maximum, was man an Informationen bekommen könnte“, sagt der Leiter des TUM-Lehrstuhls für Robotik, künstliche Intelligenz und Echtzeitsysteme, Knoll. Daten adhoc auswerten Die dafür passende, rein Software-basierte und zentralisierte Fahrzeugarchitektur, die diese Daten adhoc auswertet und nutzt, haben Forschende der TUM sowie diverse Partner aus der Auto- und Chipindustrie in den letzten drei Jahren entwickelt – im Rahmen des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Forschungsprojektes „Central Car Server“ (CeCaS). Eine solche Architektur ist für Fahrzeuggenerationen ab 2033 erforderlich. Die Vorteile der neuen Fahrzeugarchitektur im Einzelnen: Szenarien lassen sich in Simulationen realitätsnah prüfen Fahrzeuge sind in der Realität diversen Verkehrs- und Wetterbedingungen ausgesetzt, mit denen sie jedoch noch nicht vollständig automatisiert umgehen können. Dafür haben die Forscher ein Simulationsumfeld geschaffen, in dem mit Hilfe leistungsfähiger Graphikchips vielfältige Szenarien erzeugt werden können. Nach dem Training hat das Fahrzeug das Wissen für die jeweilige Situation gewissermaßen „an Bord“. Die Szenarien lassen sich zudem über einen „Open-Source-Zugang“ Nutzern aus der Automobilindustrie und Forschung zur Verfügung stellen. Zentralisierte und standardisierte Datenverarbeitung spart drastisch Kosten In herkömmlichen Fahrzeugen sind oft mehr als hundert einzelne Steuerungsgeräte im Einsatz. Vielfältig programmierbare Hochleistungsrechner wie im CeCaS-Konzept werden sie künftig zum großen Teil ersetzen. Das bedeutet, dass die Verlegung vieler Kabel zwischen den Steuergeräten entfällt, die Montage einfacher wird und die Kosten sinken. Vor allem aber werden neue Funktionen künftig rein durch Softwareupgrades möglich werden. Und die Entwicklung von Software kann, wie bei Mobiltelefonen, individuell durch die Kunden angepasst werden. Über einen Digitalen Zwilling lassen sich alle Funktionen im Prüfstand testen Im Prüfstand der TUM besteht die Möglichkeit, Fahrzeuge fest mit allen Achsen und Rädern einzuspannen und zu testen. Damit lassen sich nicht nur Fahrerassistenzsysteme, Antiblockiersysteme oder neue Notbremsassistenten testen. „Über einen Digitalen Zwilling des Fahrzeugs können wir auch Szenarien einspielen, die dann „live“ im Teststand ausprobiert werden können“, erläutert TUM-Forscher Knoll. Zudem lassen sich Szenarien einspielen und trainieren, in denen es in der Vergangenheit zu Unfällen mit autonomen oder teilautonomen Fahrzeugen kam. Ohne dass dabei jemand zu Schaden kommt. Künstliche Intelligenz: Software entsteht mühelos Für TUM-Professor Knoll liegt ein entscheidender Vorteil der künftigen Fahrzeugarchitektur darin, dass sie Entwicklungsprozesse und damit auch Innovationen beschleunigt. Wie TUM-Forschungsergebnisse im Rahmen von CeCaS zeigen, lässt sich Software mithilfe von künstlicher Intelligenz und generativen Sprachmodellen immer schneller entwickeln. Spezifikationen liegen fast immer in Textform vor. Und diese spiegeln das Verhalten eines technischen Geräts wider. Die TUM-Forschenden haben gezeigt, dass die Sprachmodelle Spezifikationen verarbeiten können, sofern sie konsistent, vollständig und widerspruchsfrei sind, was wiederum eine KI prüfen kann. So entsteht neuer Software-Code in Sekunden, quasi by-design. Voraussetzung ist jedoch, dass die gesamte Architektur im Fahrzeug dazu passt. Knoll: „Das Verständnis von Autos als Software-Defined-Vehicles, also Software-Plattformen, ist schlicht nötig, um in Zukunft auf dem Fahrzeugmarkt mithalten zu können.“
TUM IDEAward für Teams aus Bio- und Nanotechnologie
Aus welcher Idee kann ein erfolgreiches Produkt werden? Welches Gründungsteam stellt sich gesellschaftlichen Herausforderungen? Welches Start-up wird in Zukunft nachhaltigen Mehrwert schaffen? Zehn Teams, die ein Start-up gründen wollen, haben sich dem Publikum beim Finale des TUM IDEAward präsentiert. Ausgezeichnet werden die besten Ideen durch die Technische Universität München (TUM), UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung, und die Zeidler-Forschungs-Stiftung, die das Preisgeld von insgesamt 37.500 Euro stellt. Außerdem erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger ein individuelles Coaching der TUM Gründungsberatung bis zum Markteintritt.
Erster Platz für TUM-Team bei iCANX in Hongkong
Als bei der iCANX-Preisverleihung in Hongkong zuerst der dritte und dann der zweite Platz vergeben werden, bleibt der Name Sonovision aus. Die drei Teammitglieder Dragan Rašeta, Paula Ruhwandl und Daniel Martin sind unsicher, ob sie hoffen oder zweifeln sollen. „In diesem Moment war klar: Entweder bekommen wir gar keinen Preis oder den ersten“, erinnert sich Dragan Rašeta, zuständig für die Hardware bei Sonovision. Ein paar Sekunden später fällt der Name ihres Projekts. Erst Erleichterung, dann Jubel – und der Augenblick, in dem aus monatelanger Arbeit ein internationaler Erfolg wird.
Immunzellen nutzen Entzündungssignale für Reparaturprozesse
Regulatorische T-Zellen (Tregs), eine spezialisierte Untergruppe von Immunzellen, gelten normalerweise als „Friedenswächter“, die eine Überreaktion des Immunsystems verhindern. In ihrer Arbeit, die im Fachmagazin „Signal Transduction and Targeted Therapy“ erschienen ist, konnten Forschende der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und RadioOnkologie am TUM Klinikum und der LIT-Kooperationsgruppe „Innate Immunstimulation bei Krebs und Transplantationen“ zeigen, wie das körpereigene Immunsystem verwendet werden kann, um die Darmschleimhaut zu regenerieren und das Überleben zu verbessern.
TUM spart künftig pro Jahr 30.000 Tonnen CO2 ein
Der Schlüssel dazu ist die intelligente Nutzung dessen, was bereits vorhanden ist: Abwärme. Der Großteil der Heizleistung stammt künftig aus dem Leibniz-Rechenzentrum, einer Einrichtung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf dem Forschungscampus. Dessen Höchstleistungscomputer produzieren erhebliche Wärme, und müssen aufwendig gekühlt werden. In Zukunft wird diese Energie in das Nahwärmenetz des Campus eingespeist. Weitere Wärme wird über Geothermie, also heißes Thermalwasser aus dem Untergrund von Garching, gewonnen. Hinzu kommen Wärmepumpen und – für den Bedarf bei Spitzenlast – elektrische Heizkessel. Nur für die zwingend notwendige Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei Stromausfall gibt es noch einen neuen, besonders effizienten Gaskessel. TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann sagte: „Wir meinen es ernst mit unserer Selbstverpflichtung zu mehr Nachhaltigkeit und setzen unsere TUM Sustainable Futures Strategie 2030 weiter um. Dazu gehört neben der Forschung an innovativen und effizienten Technologien auch der tägliche Betrieb unserer Universität. Das ist für uns eine Frage der Verantwortung für künftige Generationen und der Glaubwürdigkeit. Ich danke dem TUM Sustainability Office und dem Vizepräsidenten Sustainable Transformation, Prof. Werner Lang, für die Unterstützung sowie unserer Immobilienverwaltung für die Planung und Umsetzung dieses innovativen Schritts. Bereits in drei Jahren soll alles fertig sein.“ Der Kanzler der TUM, Albert Berger, ergänzte: „Mit der Firma GETEC hat unsere TUM-Immobilienabteilung einen international sehr erfahrenen Partner für die Umsetzung solcher Großprojekte gefunden. Diese Spezialisten übernehmen den kompletten Betrieb und Service der neuen Campus-weiten Wärmeversorgung. Und sie errichten dafür umfangreiche neue Leitungen und weitere notwendige Infrastruktur. Dies sind absolut sinnvolle Investitionen in die Zukunft unseres Universitätsbetriebs.“ Henning Lustermann, Geschäftsführer der GETEC Wärme und Effizienz GmbH, betont: “Wir sind stolz, die TU München bei diesem Leuchtturmprojekt der Wärmewende begleiten zu dürfen. Unser Energiekonzept beweist, dass Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz keine Gegensätze sind. Durch die intelligente Vernetzung verschiedener lokaler Wärmequellen wie der Abwärme des Supercomputers und der Geothermie schaffen wir ein zukunftsfähiges System, das den hohen Ansprüchen eines Exzellenz-Campus gerecht wird.”
Unternehmer Martin Herrenknecht fördert Klimaforschung an der TUM
Angesichts häufiger auftretender Klimaextreme und eines zunehmend gestörten Wasserhaushalts ist es entscheidend, die Wirksamkeit, Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit möglicher Gegenmaßnahmen besser zu verstehen. Im Rahmen der Fellowship sollen konkrete Ansätze zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts erforscht werden, um Hochwasser- und Dürrefolgen in Süddeutschland zu mindern. Das Forschungsziel ist eine Modellierung und Bewertung dezentraler forst- und landwirtschaftlicher Retentionsmaßnahmen sowie von Speicherbecken, unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels in Baden-Württemberg und Bayern. Die Fellowship ist am Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement von Prof. Markus Disse angesiedelt. Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht, dessen von ihm gegründete Herrenknecht AG Partner of Excellence der TUM ist, betont: „Veränderungen im Klima führen dazu, dass wir häufig zu wenig Wasser, Dürre, oder zu viel Wasser, Überschwemmung, haben. Als Unternehmer bin ich gewohnt, für Probleme eine Lösung zu finden, als Ingenieur glaube ich an die Kraft der Wissenschaft. Deshalb unterstütze ich die Forschung am Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement der TUM.“ TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann dankt im Namen der Universitätsstiftung für die großzügige Spende: „Die Folgen des menschengemachten Klimawandels werden sich künftig immer stärker im Lebensalltag der Menschen zeigen. Neben den Bemühungen, die Erderwärmung zu bremsen, müssen wir uns auch mit konkreten Schutzmaßnahmen gegen extreme Wetterverhältnisse befassen. Die Förderung von Dr. Herrenknecht ist ein Zeichen für verantwortungsvolles und zukunftsorientiertes Denken.“
Gewinner der TUM Future Learning Initiative gekürt
Mit der TUM Future Learning Initiative hat Präsident Thomas F. Hofmann vor fünf Jahren einen Wettbewerb ins Leben gerufen, der ein Forum für die ganze TUM-Community schafft, ihre Ideen für Verbesserungen in Studium und Lehre an der TUM nicht nur zu formulieren, sondern auch umzusetzen. 2025 ging er in die dritte Runde. Eine hochkarätige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern aus Lehre, Verwaltung und Studentischer Vertretung hat die Gewinnerinnen und Gewinner der TUM Future Learning Initiative 2025 gekürt. Dank des Freunde der TUM e.V. können sie ihre Projekte nun umsetzen.
Global Technology Forum fördert internationale KI-Forschungskollaboration
Auf der Agenda standen: Identifikation relevanter Anwendungsfelder und Kompetenzprofile Förderung internationaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit Vernetzung von Forschungseinrichtungen mit wirtschaftsnahen Partnern
Vom Rennfahrzeug zum Raketentank
Wie so oft in der Ingenieurskunst entscheidet ein kleines Detail über den technologischen Fortschritt. Im Fall von Raketen sind es spezielle Hochdrucktanks, die in den Treibstoffsystemen verbaut werden. Da Raketen möglichst leicht konstruiert sein müssen, verlieren sie beim Entleeren der Treibstofftanks, den sogenannten Primärtanks, an struktureller Stabilität. Um dem entgegenzuwirken, wird ein Trick angewandt: Parallel zur Verbrennung des Treibstoffs werden Edelgase aus innenliegenden Hochdrucktanks, den Sekundärtanks, freigesetzt. Diese gleichen das entstehende Leervolumen aus – die Stabilität bleibt erhalten. „Man kann sich das wie eine Cola-Dose vorstellen – das Wandstärken-Durchmesserverhältnis ist in der Raumfahrt sogar sehr ähnlich. Solange die Dose mit einer Flüssigkeit und CO₂ gefüllt ist, kann ich mich bedenkenlos draufstellen. Sobald ich sie leere, verliert die Dose sofort ihre strukturelle Integrität“, erklärt Bastian Behrens, Gründer von Blackwave und TUM-Alumnus.
KI macht komplexe CT-Befunde zugänglich
Um die Originaldokumente zu vereinfachen, nutzen die Forschenden ein Open-Source-Large-Language-Modell, das datenschutzkonform auf den Rechnern des TUM Klinikums lief. Ein Beispiel: „Das Kardiomediastinum ist mittig gelegen. Die Herzhöhlen sind regelrecht kontrastiert. […] Es zeigt sich ein geringer Perikarderguss“ vereinfachte die KI zu: „Herz: Im Befund steht, dass sich um das Herz eine kleine Menge Flüssigkeit angesammelt hat. Das tritt häufig auf. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird entscheiden, ob deswegen etwas unternommen werden muss.“
Rang 13 weltweit bei interdisziplinärer Forschung
Interdisziplinarität sei an der TUM eine Geisteshaltung, gespeist aus Autonomie, Neugier und Agilität, betonen das britische Magazin Times Higher Education und der US-Forschungsförderer Schmidt Science Fellows im White Paper „Interdisciplinary Futures”, in dem sie das Ranking analysieren. Zusammenarbeit entstehe in der Forschungskultur der TUM durch flexible Förderung, gemeinsame Einrichtungen und Anerkennung. Die TUM hat ein EU-weit einzigartig breites Fächerspektrum aus Ingenieurwissenschaften, Informatik, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Medizin sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, dessen Potenzial sie intensiv nutzt. Besonders hervorgehoben werden von THE und Schmidt Science Fellows die TUM Innovation Networks, in denen sich interdisziplinäre Teams mit eigenen Initiativen für neue Forschungsfragen zusammenschließen können, die Querschnittsinstitute wie das Center for Organoid Systems und die Integration der Sozialwissenschaften. Eine Stärke sei auch die intensive Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern, vor allem mit den am Campus angesiedelten Unternehmen wie SAP und Siemens sowie mit Gesellschaft, Politik und Verwaltung, beispielsweise im TUM Think Tank und im Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen (MCube). Perspektivwechsel über den Tellerrand hinaus vermittle die TUM schon ihren Studierenden, in Projektwochen, Plug-in-Modulen und mit den zahlreichen Student Clubs, in denen Mitglieder aus unterschiedlichen Fächern gemeinsam Forschungsprojekte verfolgen.
Einheitliche Bewertungsgrundlage für Leichtbau-Methoden geschaffen
Leichtbauteile werden üblicherweise zunächst rechnerunterstützt entworfen und anschließend gefertigt. Dafür gibt es gängige Verfahren, die aber jeweils unterschiedliche physikalische Modelle und mathematische Beschreibungen nutzen, was den Vergleich erschwert. Darüber hinaus sind sie aufgrund ihrer hohen Berechnungskomplexität auf geringe räumliche Auflösungen beschränkt. Den Forschenden ist es mit dem Benchmark Stress-Guided Lightweight 3D Designs (SGLDBench) gelungen, diese gravierenden Hindernisse zu beseitigen.
TUM fünfmal in den Top 25
Die TUM steht in den „Shanghai Rankings“ in folgenden Fächern unter den Top 50: Agrarwissenschaften: Rang 6 (in Deutschland: Rang 1) Fernerkundung: Rang 7 (in Deutschland: Rang 1) Medizintechnik: Rang 14 (in Deutschland: Rang 2) Ökologie: Rang 23 (in Deutschland: Rang 2) Robotik: Rang 25 (in Deutschland: Rang 1) Luftfahrttechnik: Rang 36 (in Deutschland: Rang 1) Biotechnologie: Rang 37 (in Deutschland: Rang 1) Verkehrswissenschaften & Verkehrstechnik: Rang 37 (in Deutschland: Rang 1) Management: Rang 48 (in Deutschland: Rang 1) Das an der Shanghai Jiao Tong Universität entwickelte „Global Ranking of Academic Subjects“ berücksichtigt vor allem die Zahl und Zitationsraten der Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, vorrangig in den wichtigsten Publikationen der jeweiligen Fächer. Außerdem bewertet es den Grad der internationalen Zusammenarbeit bei diesen Forschungsarbeiten. In einigen Fächern ergänzt es die Zahl bedeutender Auszeichnungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Indikatoren werden je nach Fächerkultur unterschiedlich gewichtet.
Mit KI-Tools in die Zukunft der Hochschullehre
Das Ziel von OneTutor ist es, Studierende während der Vorlesung bei Fragen zu unterstützen und individuell abgestimmte Quizzes zur Wiederholung des Stoffs zu bieten. Die Idee dazu stammt aus einem Studierendenpraktikum. Anschließend forschte und testete Alexander Pretschner, Professor für Software & Systems Engineering an der TUM, gemeinsam mit vier Studierenden weiter – bis das Team im Mai dieses Jahres ein eigenes Unternehmen gründete. Inzwischen hat der KI-Tutor über 21.000 aktive Nutzerinnen und Nutzer und wird an 30 Hochschulen in Deutschland und Österreich in über 620 Vorlesungen eingesetzt. Anlässlich seines Besuchs sagte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Bei innovativer Lehre ist KI nicht ‚Nice-to-have‘, sondern ‚Must-Do‘. KI wird nie mehr verschwinden. Im Gegenteil, sie wird sich explosionsartig entwickeln. Unsere Hochschulen sind der perfekte Ort, um Neues auszuprobieren und gleichzeitig zu evaluieren. Wir müssen KI so einsetzen, dass wir unsere menschlichen Begabungen noch besser entfalten können. Auch für Lehr- und Lernformate gilt: Die größte Gefahr bei KI ist, nicht dabei zu sein. Von AltaVista über Google zu ChatGPT – entscheidend war und ist, dass wir Technologien als Unterstützungssysteme einsetzen und aktiv Leitplanken setzen. Dazu gehört auch, dass wir die Prüfungskultur anpassen. Mit der Novelle unseres Bayerische Hochschulinnovationsgesetzes werden wir sicherstellen: Ein generelles Verbot von Künstlicher Intelligenz in Prüfungsordnungen macht keinen Sinn.“ Alexander Pretschner sagte: „KI hat das Potential, Lehren und Lernen durch ständige Rückkopplungen zwischen Dozenten, Studierenden und den neuen Werkzeugen individuell und personalisiert zu gestalten. Wir müssen jetzt verstehen, welche Faktoren zu einem messbar besseren Lernerfolg führen – denn wenn KI-Werkzeuge das Denken externalisieren, ist gerade im Studium niemandem geholfen. Erste Erfahrungen mit dem OneTutor stimmen uns sehr zuversichtlich!“
This Place Saves Lives: Auszeichnung für ein Serious Game, das hinschaut
Ein Projekt, eine Woche Zeit und ein brisantes Thema: Für Anie und Rai ist schnell klar, dass sie sich in ihrer Projektwoche „A different kind of Game Jam“ mit einem Raum beschäftigen wollen, den die Öffentlichkeit kaum wahrnimmt – und mit den Menschen, die darin Schutz finden. Beide studieren Informatik und interessieren sich für Intersektionalität, also dafür, wie verschiedene Formen von Diskriminierung zusammenwirken.
TUM ehrt ihre Alumni zum Jubiläum
„Unsere Alumni sind das lebendige Fundament unserer Universität“, betonte Präsident Hofmann in seiner Ansprache. „Sie tragen die Werte, die Neugier und die Exzellenz der TUM in die Welt hinaus – und bleiben ihr zugleich eng verbunden. Ihre Lebenswege zeigen eindrucksvoll, wie Bildung, Forschung und gesellschaftliches Engagement zusammenwirken können.“ Etwa die Hälfte der Geehrten feierte in diesem Jahr ihr Silbernes Jubiläum – Alumni, die noch mitten im Berufsleben stehen und heute Führungsverantwortung in Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik tragen. Sie gestalten technologische Innovationen, treiben Nachhaltigkeitsthemen voran oder leiten internationale Teams und Unternehmen. Ihr Engagement zeigt, wie stark die TUM in zentralen Zukunftsfeldern verankert ist und wie sehr ihre Absolventinnen und Absolventen den Fortschritt aktiv mitgestalten.
Neues Netzwerk für digitale Souveränität
Ob Künstliche Intelligenz, Cloud-Infrastruktur oder Halbleiter – Europa ist bei wichtigen Digitaltechnologien in großen Teilen auf Produkte und Dienstleistungen aus den USA, China oder anderen Staaten angewiesen. Deshalb haben europäische Regierungen und die EU das Ziel, bei Schlüsseltechnologien unabhängiger zu werden, in den Fokus genommen. Doch wie kann aus den zahlreichen Initiativen, unterschiedlichen Ansätzen und differierenden politischen Strategien ein erfolgreicher Weg zur digitalen Souveränität Europas werden? Im European Network for Technological Resilience and Sovereignty wollen Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diesen Weg ebnen. Dabei hat das Netzwerk drei Kernziele: Es will erstens den Austausch zwischen den Sektoren und Staaten fördern und Wege der Zusammenarbeit ermöglichen. Zweitens soll eine fundierte Faktenbasis über bestehende Technologieabhängigkeiten und -wechselwirkungen geschaffen werden, um daraus mögliche Maßnahmen abzuleiten. Drittens will das Netzwerk helfen, den dafür notwendigen politischen Rahmen zu gestalten. „Europa braucht eine gemeinsame Strategie, um Schritte zu gehen, die wirklich etwas ändern“, sagt Dr. Markus Siewert, Managing Director des TUM Think Tank. „Bislang wurden zwar schon eine Vielzahl von Milliarden-schweren Projekten aufgesetzt, die mehr Unabhängigkeit bringen sollten. Ihre Wirkung ist aber oft verpufft, weil sie unkoordiniert oder nicht zielgerichtet genug waren. Im European Network for Technological Resilience and Sovereignty wollen wir einen Beitrag zu mehr Evidenz schaffen, um effizienter vorgehen zu können, und Maßnahmen auch immer wieder hinsichtlich ihres Fortschritts analysieren. Wir brauchen dringend ein besseres Verständnis davon, wo tatsächliche Risiken und Herausforderungen liegen, welche Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig unsere Handlungsfähigkeit verbessern und auch welche Kosten damit einhergehen.“ Im TUM Think Tank arbeiten Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammen, um Instrumente für den verantwortungsvollen und demokratischen Einsatz von Technologien zu entwickeln. Wie digitale europäische Souveränität erreicht werden kann, ist dabei eine der zentralen Fragen. Neben dem TUM Think Tank haben sich bislang rund ein Dutzend Partner dem Netzwerk angeschlossen. Geleitet wird es von der Bertelsmann Stiftung, dem belgischen Centre for European Policy Studies (CEPS), dem französischen AI & Society Institute und dem polnischen Economic Institute (PEI). „Europa hat den Weckruf gehört, aber es bedarf einer stärkeren Koordinierung, Forschung und evidenzbasierten politischen Gestaltung, eines echten Wissensmotors“, sagt Martin Hullin, Director Network for Technological Resilience and Sovereignty beim Europe’s Future Program der Bertelsmann Stiftung. „Gleichzeitig geht es hier um mehr als nur Technologie oder Wirtschaft. Es betrifft uns alle und die Frage, in welcher Art von Gesellschaft wir leben wollen. Mit dieser Initiative wollen wir Hoffnung wecken und neue Ideen unterstützen, die Europas Fähigkeit stärken, im digitalen Zeitalter selbstbewusst zu handeln.“
TUM verteidigt erfolgreich Titel bei der Abu Dhabi Autonomous Racing League
Die A2RL gilt als das fortschrittlichste autonome Rennformat weltweit. Elf Teams aus vier Nationen traten an, um die Grenzen von KI und Fahrzeugtechnik auszuloten. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h und einer KI-Performance, die erstmals auf Augenhöhe eines professionellen Rennfahrers war, markiert das Event einen Meilenstein in der Entwicklung autonomer Systeme. Im Rahmen der Veranstaltung trat das TUM-Team als Vorjahressieger gegen den ehemaligen Formel-1-Piloten Daniil Kvyat an. Am Ende trennten den autonomen TUM-Racer mit einer Rundenzeit von 59,13 Sekunden nur rund 1,6 Sekunden von seinem menschlichen Rivalen mit 57,5 Sekunden. Simon Sagmeister, Teamleiter TUM Autonomous Motorsport: „Die Überholmanöver und die Performance im Grenzbereich waren das Ergebnis jahrelanger Forschung und unzähliger Testkilometer. Wir sind stolz, dass wir nicht nur mithalten, sondern die Zukunft des Motorsports aktiv gestalten.“ Prof. Markus Lienkamp, Leiter des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik: „Dieser Sieg zeigt, wie weit wir die Technologie für autonomes Fahren bereits gebracht haben. Unsere Algorithmen haben nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch strategische Rennintelligenz bewiesen. Das ist ein entscheidender Schritt hin zur Vision, autonome Systeme sicher und effizient auf die Straße zu bringen.“ TUM Präsident Prof. Thomas F. Hofmann gratuliert dem Team dazu, dass sie erneut die Grenzen des Möglichen erweitert haben: „Die Erfolge unseres Teams unterstreichen die Innovationskraft der TUM. Autonomes Racing ist mehr als ein Wettbewerb – es ist ein Forschungslabor unter Extrembedingungen, das die Mobilität von morgen prägt.“
TUM treibt Energiewende in Südafrika voran
Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Afrika sollen in Zusammenarbeit mit Forschenden der TUM praxisnahe Lösungen für eine umwelt- und sozialverträgliche Energiewende entwickeln. Im Fokus stehen unter anderem die Integration erneuerbarer Energien, die Gestaltung neuer Arbeitsmärkte sowie die Energieversorgung ländlicher Regionen. Das Fachzentrum wird zusammen mit der University of the Witwatersrand, University of Johannesburg, Tshwane University of Technology und University of Venda betrieben. Es soll dazu beitragen, Forschungsergebnisse stärker in die Praxis von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft im südlichen Afrika zu übertragen. Die vom DAAD vergebene Förderung in Höhe von vier Millionen Euro für zunächst fünf Jahre wird vom Auswärtigen Amt sowie vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt finanziert. Ziel des Projekts ist eine hochwertige, interdisziplinäre Studierendenausbildung, der Aufbau institutioneller Kapazitäten sowie die Entwicklung von Postdoc- und Doktorandenprogrammen. Darüber hinaus entstehen Living Labs – von ländlichen und urbanen Mini-Grids bis hin zu Politik- und Unternehmerökosystemen. Diese bieten praxisnahe Lernräume, in denen Forschung direkt mit gesellschaftlichem Nutzen verknüpft wird.
17 Forschende der TUM unter den weltweit meistzitierten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weisen in ihren Publikationen auf die bedeutendsten Studien hin, die bislang zum jeweiligen Thema erschienen sind. Deshalb ist die Häufigkeit der Zitierungen einer Studie ein guter Indikator für die Forschungsqualität. Um die „Highly Cited Researchers“ zu ermitteln, wertet das US-Unternehmen Clarivate jedes Jahr die von ihm betriebene Datenbank Web of Science aus, die wissenschaftliche Publikationen aus einem breiten Fächerspektrum erfasst. Die neue Ausgabe der Auswertung zeigt die Forschenden, die im Zeitraum von 2014 bis 2024 in ihren jeweiligen Fachbereichen am häufigsten zitiert wurden. Personen, die in verschiedenen Feldern besonders oft zitiert werden, werden in der Kategorie „Cross-Field“ geführt. Insgesamt umfasst die Liste rund 7.100 Personen ohne Reihenfolge, darunter folgende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TUM: Cross-Field: Prof. Dr. Hubert Gasteiger, Lehrstuhl für Technische Elektrochemie Prof. Dr. Dirk Haller, Lehrstuhl für Ernährung und Immunologie Prof. Dr. Bernhard Küster, Lehrstuhl für Proteomik und Bioanalytik Prof. Dr. Peter Müller-Buschbaum, Lehrstuhl für Funktionelle Materialien Prof. Dr. Anja Rammig, Professur für Land Surface-Atmosphere Interactions Prof. Dr. Daniel Rückert, Lehrstuhl für Artificial Intelligence in Healthcare and Medicine Prof. Dr. Melanie Schirmer, Professur für Translational Microbiome Data Integration Prof. Dr. Mikael Simons, Lehrstuhl für Molekulare Neurobiologie Prof. Dr. Bärbel Stecher-Letsch, Lehrstuhl für Intestinal Microbiome Prof. Dr. Wolfgang Weisser, Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie Agrarwissenschaften: Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner, Lehrstuhl für Bodenkunde Biologie und Biochemie: Prof. Dr. Dr. Fabian Theis, Lehrstuhl für Mathematische Modelle biologischer Systeme Immunologie: Prof. Dr. Dietmar Zehn, Lehrstuhl für Tierphysiologie und Immunologie Klinische Medizin: Prof. Dr. Matthias Eiber, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, TUM Universitätsklinikum Molekularbiologie und Genetik: Prof. Dr. Marcus Conrad, Lehrstuhl für Translational Redox Biology Psychiatrie und Psychologie: Prof. Dr. Stefan Leucht, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, TUM Universitätsklinikum Umwelt und Ökologie: Prof. Dr. Rupert Seidl, Lehrstuhl für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften
Meilenstein auf dem Weg zur personalisierten Prävention von Typ-1-Diabetes
POInT – kurz für Primary Oral Insulin Trial – ist die erste randomisierte, kontrollierte klinische Studie, die untersucht, ob die tägliche Gabe von Insulinpulver die Bildung von Inselautoantikörpern bei Kindern mit erhöhtem genetischem Risiko verzögern oder verhindern kann. Diese steht mit der Entstehung von Typ-1-Diabetes in Verbindung. Seit dem Studienstart 2017 umfasste die von der Global Platform for the Prevention of Autoimmune Diabetes (GPPAD) koordinierte Studie 1.050 Kinder in fünf europäischen Ländern. Sie vereint mehr als 30 Jahre genetischer und immunologischer Forschung. Damit gehört sie zu den bisher größten Präventionsinitiativen im Bereich der Autoimmunerkrankungen.Die Ergebnisse wurden im Fachjournal The Lancet veröffentlicht.