BioLabs|TUM wird auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern eingerichtet und bietet voll ausgestattete Labore und Büroräume für 15 bis 20 Start-ups. Das Zentrum soll die Entwicklung bahnbrechender Therapien beschleunigen, indem es wissenschaftliche Talente mit Risikokapital und pharmazeutischem Fachwissen zusammenbringt. „Wir freuen uns sehr, diese Zusammenarbeit mit TUM Venture Labs und Lilly zur Gründung von BioLabs|TUM in München bekannt zu geben – ein wichtiger Meilenstein für den Ausbau unseres Innovationsökosystems in Deutschland“, sagt Dr. Johannes Fruehauf, Gründer und CEO von BioLabs. „Mit seiner Weltklasse-Wissenschaft, seinen Spitzen-Forschungseinrichtungen und dem wachsenden Interesse von Investorinnen und Investoren ist München der ideale Startpunkt für die nächste Generation von Biotech-Unternehmerinnen und Unternehmern.“ Die Zusammenarbeit vereint das bewährte Coworking-Lab-Modell von BioLabs, den akademischen Innovationsmotor von TUM Venture Labs und die globale Reichweite von Lilly in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Risikokapital. Die für das Programm ausgewählten Start-ups sollen von maßgeschneiderten Programmen, strategischer Beratung und Zugang zu den wissenschaftlichen Expertinnen und Experten von Lilly profitieren.
Bildung im frühen Kindesalter kann Kompetenzen vermitteln, die für den gesamten Lebensweg wichtig sind, wie zahlreiche internationale Studien gezeigt haben. Sowohl für den Zusammenhalt von Gesellschaften als auch für die heutige Berufswelt gilt es als wichtig, dass Kinder auch schon vor der Einschulung lernen zu kooperieren, ein grundlegendes Verständnis für Toleranz und Respekt zu entwickeln und Probleme gemeinsam zu lösen. Für den Bildungserfolg sind wiederum die strukturellen Bedingungen, vor allem die sozioökonomischen Verhältnisse, in denen Kinder aufwachsen, von großer Bedeutung. Forschende der Technischen Universität München, der Universität Luxemburg und der Autonomen Universität Barcelona bemerkten aber immer wieder, dass soziale Kompetenzen, die für das Funktionieren von Gesellschaften wichtig sind, sowie Bildungsvoraussetzungen in Programmen zur frühkindlichen Bildung kaum oder gar nicht auftauchen. Sie haben deshalb erstmals untersucht, ob ein globales Gesamtbild erkennbar ist, auf welchen Grundhaltungen diese Programme basieren. Das Forschungsteam analysierte mehr als 90 offizielle Dokumente aus 53 Staaten aller Kontinente sowie von der Europäischen Union und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Bei den Dokumenten aus der Zeit von 1999 bis 2023 handelte es sich vor allem um Leitlinien, Bildungspläne und ähnliche Veröffentlichungen, die grundlegende bildungspolitische Ausrichtungen beschreiben.
Projektkoordinator Prof. Thomas Brück, Leiter des TUM-Lehrstuhls für Synthetische Biotechnologie, betont: „Mit dem Gemeinschaftsprojekt GreenCarbon ist uns ein großer Schritt in Richtung nachhaltige industrielle Carbonfaserproduktion gelungen.“ Neben der TUM sind das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, das Unternehmen SGL Carbon sowie der Aerospace-Konzern Airbus an dem vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Konsortium beteiligt. Neuer Herstellungsprozess für Carbonfasern Carbonfasern sind leicht, zugleich extrem stabil und widerstandsfähig. In Form von carbonfaserverstärkten Kunststoffen kommen sie vielfältig zum Einsatz: in Flug- und Fahrzeugen, Windrädern, aber auch in Sportartikeln wie Fahrrädern, Tennisschlägern und Ski. Hergestellt werden die Leichtgewichte aus Acrylnitril, einem Grundstoff, der bisher vor allem aus erdölbasiertem Propen gewonnen wird. Forschende am Werner Siemens-Lehrstuhl für Synthetische Biotechnologie an der TUM School of Natural Sciences untersuchten die Gewinnung von Ölen aus photosynthetisch aktiven Mikroalgen. „Über die Photosynthese binden die Mikroalgen das Treibhausgas CO2, unter anderem in Form von Algenölen“, erläutert Prof. Thomas Brück. Aus diesen wertvollen Ölen wurde dann über chemische Prozesse Glycerin gewonnen. Fraunhofer-Forschenden gelang es ein Verfahren zu entwickeln, mit dem das biogene Glycerin katalytisch in Acrylnitril umgewandelt werden kann, den zentralen Ausgangsstoff für die Carbonfaserproduktion. Dieser Prozess konnte am Straubinger Institutsteil des Fraunhofer IGB im Labormaßstab so weit entwickelt werden, dass er nun bereit für den nächsten Skalierungsschritt, die industrielle Anwendung, ist. „Damit haben wir die Voraussetzung zur Produktion nachhaltiger Carbonfasern geschaffen, welche die gleichen Hochleistungseigenschaften wie konventionell hergestellte Carbonfasern aufweisen“, freut sich Dr. Arne Roth, Abteilungsleiter am Fraunhofer IGB. Die Herstellung der nachhaltigen Carbonfasern war Aufgabe des Industriepartners SGL Carbon, welcher auf die Entwicklung und Herstellung kohlenstoffbasierter Lösungen spezialisiert ist. Das Unternehmen produzierte 50k- Heavy-Tow-Carbonfasern, die aus Bündeln von 50.000 einzelnen Filamenten bestehen und mechanisch sehr stabil sind, nach anerkannten Industriestandards. Daraus wurden kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe, so genannte Verbundlaminate, hergestellt. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus war als assoziierter Partner ebenfalls am Projekt GreenCarbon beteiligt. Airbus nutzt Komposite aus Carbonfasern als Hochleistungsmaterialien zur Fertigung von Bauteilen für Flugzeuge und Hubschrauber und untersucht Verfahren, die eine nachhaltigere Produktion dieser Materialien aus erneuerbaren Rohstoffen ermöglichen. Airbus führte daher ein Technologiescreening durch und analysierte insbesondere auch die Ökobilanz der verschiedenen Technologieoptionen. Von den guten Ergebnissen inspiriert, arbeitet Airbus an der Demonstration der Technologie für fliegendes Gerät. Hierzu fand 2024 der Erstflug eines Forschungshubschraubers mit Carbonfasern aus erneuerbaren Quellen statt, der die Eignung dieser Technologien für Luftfahrtanwendungen beweist. Weitere Forschung und Entwicklung notwendig Aufbauend auf den vielversprechenden Ergebnissen des “GreenCarbon”-Projekts wollen die Partner nun die Technologie optimieren und in die breite industrielle Anwendung bringen. Der neue Fertigungsprozess lässt sich nach Einschätzung der Forschenden prinzipiell auch für die nachhaltige Produktion von Acrylsäure nutzen, einem Baustein für viele Polymere, die heute noch aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. „Unsere GreenCarbon-Wertschöpfungsroute bietet damit neue Potenziale für die Rohstoffwende in der chemischen Industrie, speziell in der Produktion kohlenstoffbasierter Hochleistungsmaterialien“, so Brück. Das Konsortium erhofft sich eine erneute Förderung für das Nachfolgeprojekt durch das BMFTR.
Enzyme reinigen unsere Kleidung, helfen bei der Verdauung und sorgen für lockeres Brot. Je mehr sie zu tun haben, umso aktiver sind sie in der Regel. Doch etwa 20 Prozent der bekannten Enzyme arbeiten langsamer oder stellen ihre Tätigkeit sogar ganz ein, wenn sie zu viele Moleküle verstoffwechseln müssen. Bislang ist dieser Mechanismus der Substratinhibierung nicht gut untersucht – Forschende gehen davon aus, dass er der Regulation in den Zellen dient. Er kann jedoch auch kontraproduktiv sein. „Untersuchungen von Wirkstoffen im Labor haben den Verdacht erhärtet, dass Substratinhibierung auch die Wirkung von Medikamenten beeinflussen kann. Hohe Konzentrationen des Wirkstoffs führen dann zu einer verlangsamten Reaktion“, sagt Wilfried Schwab, Professor für Biotechnologie der Naturstoffe an der TUM. Auch in der Lebensmittelherstellung oder in der industriellen Reinigung kann Substratinhibierung die Effizienz von Prozessen beeinflussen.
Chronische Hepatitis B ist eine Infektionskrankheit, von der weltweit rund 254 Millionen Menschen betroffen sind. Sie erhöht das Risiko für schwere Leberschäden, Leberzirrhose und Leberkrebs erheblich. Obwohl vorbeugende Impfungen und antivirale Behandlungen zur Verfügung stehen, gibt es bislang keine Therapie, die Erkrankte vollständig heilen kann. Aktuelle Medikamente unterdrücken das Virus zwar effektiv, müssen aber lebenslang eingenommen werden und sind nicht überall verfügbar. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verursacht Hepatitis B jedes Jahr etwa 1,1 Millionen Todesfälle. Neue, heilende Behandlungsansätze werden daher dringend benötigt.
Ziel des Projektes war es, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit dieses Fertigungsverfahrens deutlich zu verbessern. Diese Innovationen haben die Projektpartner an fünf anspruchsvollen industriellen Demonstratoren aus der Luft- und Raumfahrt, dem Energiesektor und dem Maschinenbau erfolgreich erprobt. Obwohl die pulverbett-basierte additive Fertigung von Metallen mittlerweile eine zentrale Technologie für die Herstellung komplexer Metallbauteile ist, sorgen starre Laserstrahlprofile und unzureichende Prozessüberwachungsmethoden häufig für Probleme im Schmelzvorgang und können zu Materialfehlern und Produktionsstopps führen. Dies verursacht Ausschuss, erhöht den Energieverbrauch und die Produktionskosten und verlangsamt grundsätzlich den Produktionsprozess. Das Konsortium des EU-Projekts InShaPe hat sich diesen Herausforderungen gestellt und in seiner Forschungsarbeit einen neuen Fertigungsansatz entwickelt, der KI-gesteuerte Strahlformung und multispektrale Bildgebung kombiniert.
Ziel der Kernfusionsforschung ist es, die Energie, die beim Verschmelzen von Atomkernen frei wird, technisch nutzbar zu machen. Dafür werden aktuell hauptsächlich zwei Ansätze verfolgt: die Magnet- und die Trägheitsfusion. Noch sind Fusionskraftwerke im Stadium von Forschung und Entwicklung, künftig könnten sie womöglich dazu beitragen, den steigenden Energiebedarf der Menschheit zu decken. Neben der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) der TUM sind auch das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) und das Unternehmen THEVA an dem vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Projekt HTS4Fusion beteiligt. „HTS4Fusion ist eine wertvolle Kooperation von Industrie und Wissenschaft, um mittels Spaltneutronen Hochtemperatursupraleiter besser zu verstehen und für zukünftige Anwendungen zu optimieren. Damit arbeiten Spaltung und Fusion zusammen, um die technische Nutzbarmachung von Kernfusion voranzutreiben“, sagt Dr. Christian Reiter, Leiter des Projekts am FRM II.
Blitzschäden in Wäldern sind nur schwer zu erkennen und wurden nur in wenigen Wäldern systematisch untersucht. Wie viele Bäume weltweit jährlich an den direkten Folgen von Blitzeinschlägen eingehen, war daher bislang unbekannt. Ein Forschungsteam der TUM hat deshalb erstmals eine Methode entwickelt, mit der sich zeigen lässt, wie viele Bäume jährlich durch Blitzschlag so stark geschädigt werden, dass sie absterben. Ihre Schlussfolgerung: Der Einfluss von Blitzen auf Wälder wurde bislang unterschätzt. Während frühere Studien zu den Auswirkungen von Blitzschlag auf der Beobachtung einzelner Wälder basierten, haben TUM-Forschende nun einen mathematischen Ansatz gewählt und auf Grundlage von Beobachtungsstudien und Blitzdaten ein etabliertes Vegetationsmodell erweitert. „Wir können nicht nur abschätzen, wie viele Bäume jährlich durch Blitzeinschläge absterben, sondern auch in welchen Regionen solche Ereignisse gehäuft auftreten und welche Folgen sie für die globale Kohlenstoffspeicherung und Waldstruktur haben“, sagt Andreas Krause, Erstautor der Studie und Forscher an der Professur für Land Surface-Atmosphere Interactions.
Florian Scherl interessiert sich schon früh für Informatik und Künstliche Intelligenz (KI). Mit 12 Jahren bringt er sich mithilfe von Online-Kursen nach der Schule selbst das Programmieren bei. Er besucht Programmiercamps und nimmt mit eigens trainierten KI-Modellen an Informatikwettbewerben teil. Doch das reicht dem heute 21-Jährigen aus dem oberbayerischen Traunstein bald nicht mehr. „Ich bin immer recht weit gekommen, habe die Projekte aber nicht weiter verfolgt. Das hat mich schon ein bisschen gestört“, sagt Florian Scherl. Er will nicht nur theoretisch an einem Programm arbeiten, sondern es auch unternehmerisch umsetzen. Die Chance dazu bietet sich in der elften Klasse am Chiemgau-Gymnasium. Im Rahmen eines Projektseminars erarbeitet Florian Scherl zusammen mit zwei Mitschülern einen Businessplan, damals noch mit der Idee, Künstliche Intelligenz für die Produktion von kurzen Spielfilmen zu nutzen. Das Team erreicht den zweiten Platz im Wettbewerb JUGEND GRÜNDET. Lernen vom Silicon Valley Von da an geht es mit großen Schritten in Richtung Unternehmensgründung: Als Zweitplatzierte reisen die drei ins US-amerikanische Silicon Valley, der Heimat vieler Tech-Firmen. Außerdem bekommt Florian Scherl von einem Unternehmen einen leistungsstarken KI-PC gespendet, darf ein Praktikum bei einem KI-Start-up in Pforzheim absolvieren. „Diese Erfahrungen haben für mich den Ausschlag gegeben: Ich will mein eigenes Start-up gründen“, sagt er. Im Mai 2022, am Tag vor dem Mathe-Abitur, sitzt der damals 18-Jährige in Traunstein beim Notar und lässt den Gesellschaftervertrag für sein Unternehmen FAST AI Movies beglaubigen. Was ihm noch fehlt, ist jemand, mit dem er sich austauschen und die Verantwortung teilen kann. Diese Person findet Florian Scherl an der TUM, wo er seit 2022 Informatik studiert. Bei einem Entrepreneurship-Programm der Studierendeninitiative TUM.ai lernt er Philipp Gabriel kennen. Der Masterstudent der Wirtschaftsinformatik hat bereits Praxiserfahrung in verschiedenen Unternehmen gesammelt. „Wir ergänzen uns richtig gut“, sagt Scherl. Die beiden nutzen die TUM Gründungsberatung sowie die Coaching- und Netzwerkangebote des TUM Venture Lab Software/AI. Gemeinsam entwickeln sie die Produktidee von FAST AI Movies weiter: Im Mittelpunkt steht nun ein KI-Modell, das die in Unternehmen vorhandenen Online-Broschüren und Intranet-Texte zur automatischen Erstellung von Erklärvideos nutzt. Das Programm erkennt semantische Beziehungen zwischen Begriffen, also Ähnlichkeiten, Hierarchien oder Kausalitäten. Diese werden in eine grafische Struktur gebracht und durch leicht verständliche Piktogramme ergänzt. Begleitet werden die Animationen von ebenfalls automatisch erstellten Quizfragen. Abschließend können die Videos von Mitarbeitenden redaktionell nachbearbeitet werden. „Unsere Software soll die Weitergabe von Wissen zwischen Mitarbeitenden und Abteilungen erleichtern und dafür sorgen, dass die Inhalte länger im Gedächtnis bleiben“, sagt Florian Scherl. Wissen, leicht zugänglich Bedarf sehen die Gründer vor allem in Branchen, die komplizierte Vorschriften einhalten müssen oder nichtphysische Produkte verkaufen, beispielsweise IT-, Finanz- und Versicherungsunternehmen. Angewendet wird die KI-Software bereits durch Sparkassen und Raiffeisenbanken sowie die AOK Baden-Württemberg. Seit Ende 2024 hat das Start-up einen ersten Investor an Bord. Und Florian Scherl hat alle Hände voll damit zu tun, vom TUM Start-up Incubator in eigene Büroräume umzuziehen und die ersten Vollzeit-Mitarbeitenden einzustellen. Sein Studium ruht deshalb. Was ihn an der Arbeit in einem Start-up am meisten fasziniert? „Mit unserer KI können wir arbeitsrelevantes Wissen leichter und fairer zugänglich machen“, sagt Florian Scherl. „Mit einem Start-up fängt man zwar sehr klein an, kann aber mit wenig Ressourcen etwas aufbauen, das eine große Wirkung hat.“
Prof. Hans Hauner hat das EKFZ von Beginn an mitgeprägt. Als Gründungsdirektor des EKFZ und Leiter des Lehrstuhls für Ernährungsmedizin war das Ziel klar: „Wir wollten die Lücke zwischen Ernährungswissenschaft und klinischer Praxis von Anfang an schließen. Dafür brauchte es einen Ort, der beides zusammenführt – wo Laborforschung gleich neben dem Behandlungsraum stattfindet.“ Seit seiner Gründung im Jahr 2005 wird am EKFZ intensiv zu zentralen Fragen der Ernährungsmedizin geforscht, insbesondere zu den Ursachen und Mechanismen von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Adipositas sowie zur Funktion von Bauchspeicheldrüse und Fettgewebe. In zahlreichen Studien, Lehrveranstaltungen und Events für die Öffentlichkeit geben die Fachleute des EKFZ ihr Wissen seitdem weiter. Zudem unterstützt das EKFZ Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Angeboten, wie zum Beispiel Ernährungsberatung und Abnehmkursen, und informiert wissenschaftsbasiert über Ernährung und ernährungsmitbedingte Krankheiten – ein Bereich, der zukünftig noch weiter ausgebaut werden soll. Ermöglicht wurde und wird dies durch die langjährige Unterstützung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung. „Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung sieht es als ihre Aufgabe an, das Wissen um gesunde Ernährung einer breiten Öffentlichkeit wissenschaftlich fundiert zugänglich zu machen. Sowohl kurativ wie auch präventiv – das medizinische Wissen muss dem Wohlergehen möglichst vieler Menschen dienen, ganz im Sinne unserer Stifterin", sagt Dr. Dieter Schenk, Vorsitzender des Stiftungsrats.
Die Nistfassade ist Teil des Projekts Ecolopes, dessen Ziel es ist, nachhaltige Ansätze für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch, Tier, Pflanzen und Mikroorganismen zu entwickeln. Ecolopes ist angesiedelt am Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie bei Prof. Wolfgang Weisser. Die Nistfassade ist in Zusammenarbeit mit der Professur für Digitale Fabrikation bei Prof. Kathrin Dörfler entstanden und ist Teil der Promotion von Iuliia Larikova. Link zum Beitrag: https://www.muenchen.tv/mediathek/video/deutschlandweit-erste-nistfassade-aus-3d-druck/
Mit einer Kabeltrommel auf dem Rücken geht Michael Krautblatter voran in den sogenannten Kammstollen. Der Tunnel tief im Inneren der Zugspitze wurde vor fast einhundert Jahren für den Skitourismus angelegt und gehört heute zur Umweltforschungsstation Schneefernerhaus. Erst geht es an Versorgungsrohren entlang, nach einer Abbiegung kommt man nur noch gebückt weiter. Hier sind die Wände mit Eiskristallen überzogen, die im Licht der Stirnlampen funkeln. Die Frage ist nur: Wie lange noch? Prof. Krautblatter rollt das Kabel aus und klemmt es an eine der Elektroden, die alle paar Meter in den Felsen geschraubt sind. Der Geowissenschaftler und sein Team vom Lehrstuhl für Hangbewegungen der TUM untersuchen hier den Zustand des Permafrostes, des dauerhaft gefrorenen Gesteins. Mithilfe der elektrischen Widerstandstomografie erfassen sie einmal pro Monat die Ausdehnung des Permafrostes knapp 100 Meter unterhalb des Zugspitzgipfels. Zudem messen 40 Felsthermometer die Permafrost-Kerntemperatur: Seit 2007 ist sie in diesem Bereich im Durchschnitt um ein halbes Grad auf –0,7 Grad Celsius gestiegen. Ab –0,5 Grad fängt das ewige Eis im Zugspitzkalk an zu tauen. Permafrost füllt winzige Risse und Spalten im Fels wie ein Kleber aus und stabilisiert so die Berge. Ohne diesen Kitt beginnen die Alpen zu bröckeln. Steinschläge, Felsstürze und Muren nehmen zu, wie 2023 am Fluchthorn. Geringere Schneefälle und höhere Temperaturen sorgen dafür, dass bei der Schneeschmelze im Frühjahr seit Jahrzehnten mehr Wasser aus höheren Lagen in die Flüsse abfließt, erklärt Krautblatter. Aber das wird sich in absehbarer Zeit ändern: Schwinden Gletscher und Permafrost, schwinden auch die Wasserspeicher in den Alpen. In heißen und trockenen Jahren gelangt deshalb künftig immer weniger Wasser in die Flüsse – gerade dann, wenn der Bedarf am größten ist, zum Beispiel für die Bewässerung in der Landwirtschaft. „Die Alpen erwärmen sich doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Das ist, wie mit einer Zeitmaschine in die Zukunft zu reisen“, sagt Krautblatter.
Forschende an der TUM konnten bislang 247 der renommierten 91ɫ Grants einwerben. Diese werden jedes Jahr in verschiedenen Kategorien vergeben. Proof of Concept Grants sind mit 150.000 Euro dotiert.
Gerhard Kramer ist seit 2010 Inhaber des Lehrstuhls für Nachrichtentechnik an der TUM. Nach dem Studium und der Promotion an der ETH Zürich forschte er unter anderem bei Bell Labs und an der University of Southern California. Der Elektrotechnikingenieur ist Fellow des IEEE, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und wurde mehrfach für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstheorie ausgezeichnet. Seit 2019 ist Professor Gerhard Kramer als Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation Mitglied des Präsidiums der TUM. Seine Wiederwahl fällt in eine besonders dynamische Phase: Im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder werden derzeit sieben Exzellenzcluster unter Beteiligung der TUM gefördert. Das neue Zukunftskonzept der Universität steht kurz vor der Einreichung. Mit der Fortsetzung seiner Amtszeit verbindet sich ein klares Signal für strategische Kontinuität, wissenschaftliche Exzellenz und die konsequente Weiterentwicklung des Forschungs- und Innovationsprofils der TUM.
Der stellvertretende MIRMI-Direktor und Professor für die Perzeption von intelligenten Systemen, Achim Lilienthal, ist überzeugt: „Die TUM MIRMI-Testmethodik hat das Potenzial, sich als industrieller Prüfstandard zu etablieren.“ Damit seien die Voraussetzungen dafür geschaffen, ein Gütesiegel für den sehr dynamischen Markt der Robotik zu etablieren. „Zu wissen, welche Leistungsfähigkeit ein Robotersystem besitzt, ist eine enorme Unterstützung für die Industrie, die robotische Systeme möglichst zielgerichtet einsetzen will.“ TUM MIRMI Executive Director Prof. Lorenzo Masia betont: „Ausgehend von der ursprünglichen Idee bin ich mir sicher, dass sich das AI Robot Safety & Performance Center des TUM MIRMI zu einem unabhängigen nationalen Testzentrum für Robotik entwickeln wird.“ Einarmige Roboter als Start Als ersten Schritt haben die Forschenden einarmige Roboter gängiger Hersteller, die in der Industrie und Forschung eingesetzt werden, untersucht und kategorisiert. Viele Roboterarme sehen zwar ähnlich aus, haben aber ihre individuellen Stärken und Schwächen. Die Sensoren, die Motoren sowie das eigentliche Gehirn der intelligenten Maschinen, die Steuerungseinheit, unterscheiden sich. Dadurch entstehen Systeme, die in ihren Grundfähigkeiten sehr verschieden sind. Die einen sind kraftvoll und präzise in ihrer Bewegung, während die anderen sanft, flexibel und gefühlvoll im Umgang mit ihrer Umwelt sind. Um diese Unterschiede und den kontinuierlichen Fortschritt der Robotik sichtbar zu machen, haben Forschende aus dem AI Robot Safety & Performance Center von TUM MIRMI den so genannten „Tree of Robots“ entwickelt. In Anlehnung an den Baum des Lebens von Charles Darwin stellt er die fundamental unterschiedliche Anpassung verschiedener Spezies an ihren „Lebensraum“ dar, in dem Fall nicht von Lebewesen, sondern von Robotern. „Dafür schauen wir uns die Grundfähigkeiten eines Roboters an, die in Prozessen benötigt werden, etwa, wie gut er einem vorgegebenen Weg folgt, eine Position einnimmt, wie sanft er Kontakt mit Oberflächen herstellen kann und auch wie sicher er im Umgang mit Kollisionen zwischen Roboter und Mensch ist“, erläutert die Leiterin des Labors Robin Kirschner. 25 Messwerte dafür, wie gefühlvoll ein Roboter ist Allein für die so genannte Taktilität gibt es 25 Messwerte, die insgesamt beschreiben, wie gefühlvoll der Roboter im physischen Kontakt mit seiner Umgebung ist. Hier geht es unter anderem darum, herauszufinden, ob die Kraft, die etwa auf eine Oberfläche aufgebracht werden soll, nicht in Wirklichkeit höher ist als beabsichtigt oder ob ein Roboter Verletzungen beim Menschen verursachen kann. Aus dem Muster, das sich auf Basis der 25 Messwerte auf einem Spinnendiagramm abzeichnet, können selbst Laien auf einen Blick erkennen, wie gefühlvoll der Roboter ist. Klarheit über Stärken und Schwächen eines robotischen Systems Je nach den Leistungen der einzelnen Systeme unterteilen die Forschenden die Roboter in die Klassen „Industrial Robots“, „Cobots“, „Softrobots“ sowie „Tactile Robots“. Geht es um einen Roboter für die Chirurgie, ist für den Roboterarm vor allem Präzision gefragt, beim Einsatz im Lager oder in der Produktion eher Kraft und Belastbarkeit, also die Fähigkeit, bestimmte Bewegungen viele Male hintereinander ausführen zu können. „Wir kombinieren schon bestehende Bewegungsmetriken mit unseren neuen taktilen Metriken und geben so erstmals einen Überblick über die Gesamtheit der Grundfähigkeiten für physische Interaktion eines robotischen Systems“, erläutert Kirschner.
Kernaufgabe von Universität Bayern ist das Erkennen von hochschulpolitischen Trends und Themen, die Förderung des Zusammenwirkens der bayerischen Universitäten und der Transfer von Kenntnissen und Erfahrungen zwischen den Hochschulen. Hofmann dankte seinem Vorgänger, dem Präsidenten der Uni Bayreuth Prof. Stefan Leible, für dessen erfolgreiches Engagement für die Gemeinschaft der bayerischen Universitäten. „Gemeinsam sind wir stärker. Gerade die Vielfalt, die unterschiedlichen Größen, Perspektiven und inhaltlichen Schwerpunkte geben uns die Fähigkeit, die bayerische Universitätslandschaft insgesamt voranzubringen. Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, den Wirkungsgrad des Hochschulstandorts Bayern im internationalen Wettbewerb weiter zu erhöhen.“ Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Herzlichen Glückwunsch an TUM-Präsident Prof. Dr. Thomas F. Hofmann zur Wahl zum Vorsitzenden von Universität Bayern. Er steht für wissenschaftliche Exzellenz, strategischen Weitblick und internationale Vernetzung – ideale Voraussetzungen, um unsere Universitäten national und international zu repräsentieren. Mein herzlicher Dank gilt zugleich Prof. Dr. Stefan Leible für sein großartiges Engagement und die umsichtige Führung von Universität Bayern in den vergangenen Jahren. Gemeinsam werden wir den von ihm erfolgreich eingeschlagenen Weg fortsetzen. Egal ob Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie oder Sicherheitsforschung, in den kommenden Jahren wird es tiefgreifende Umbrüche geben – und gleichzeitig geopolitische Herausforderungen. Der internationale Wettbewerb um Talente und die verantwortungsvolle Gestaltung von Innovation sind zentrale Themen der Zukunft. Wir werden das in vertrauensvollem Miteinander von Staat und Hochschulen meistern. Die bayerischen Universitäten können sich auch in Zukunft auf den Freistaat verlassen!“ Hofmann ist seit 2019 Präsident der TUM und wurde gerade erst für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Der Lebensmittelchemiker wurde 2024 als Hochschulmanager des Jahres in Deutschland ausgezeichnet. In seiner Amtszeit schaffte es die TUM in mehreren internationalen Rankings zufolge an die Spitze aller Hochschulen in der Europäischen Union.
Manche tanzten, manche lagen einfach nur auf ihren Picknikdecken in der Abendsonne und ließen sich von den Klängen verzaubern, als sich die leuchtenden und rotierenden Lautsprecher des Künstlers Dr. Tim Otto Roth vor der Alten Pinakothek in den Himmel hoben – wie an jedem dieser warmen Juni-Abende des Kunstareal-Fests 2025. Mit dem dreitägigen Festival feierten die Museen und Institutionen des Münchner Kunstareals von 27-29 Juni diesen einzigartigen Kulturstandort im Herzen der Stadt. Wissenschaft mit Kunst verbinden, das war das Ziel dieser Installation mit dem Titel „Sonic Revolutions“. Sie wurde vom Center for Culture and Arts und dem Forscher Bernhard Seeber, Professor an der TUM für Audio-Signalverarbeitung, initiiert. Klänge in Bewegung Sogar schon beim Aufbau und den ersten Testläufen hatte der Kran mit den leuchtenden Lautsprecherkugeln daran die Aufmerksamkeit einiger Besucherinnen und Besucher auf sich gezogen. So kamen die Macherinnen und Macher immer wieder mit dem Publikum ins Gespräch. „Schalle analysieren, verändern, synthetisieren und bewerten“, erklärt Prof. Seeber, „sind seit fast 60 Jahren Forschungsthemen an der TUM.“ Dieses Kunstwerk greife nun ältere Analyseverfahren auf, „und es schlägt eine Brücke zur aktuellen Forschung der Professur für Audio-Signalverarbeitung“, sagt Seeber. „Zu bewegten Schallquellen und zur Analyse und Synthese von akustischen Szenen in der virtuellen Realität“. „Sonic Revolution“ ist noch bis Sonntag, 13. Juli, jeden Abend vor der Alten Pinakothek zu erleben. Als Höhepunkt der Präsentation erklingt vom 11. bis 13. Juli 2025 unter dem Titel „Ludwig & Joseph – Beethoven meets Fourier“ eine Bearbeitung von Ludwig van Beethovens „Großer Fuge“ op. 133 für das himmlische Karussel.
Das menschliche Gehirn ist ein hochvernetztes System. Um seine Funktionsweise und damit auch Krankheitsmechanismen zu verstehen, ist es nötig, die neuronalen Verbindungen im Gehirn in ihrer Gesamtheit zu entschlüsseln. Dies soll zukünftig am CSFC geschehen: Forschende werden die Struktur und Funktion neuronaler Schaltkreise untersuchen, um das grundlegende Verständnis sowohl des gesunden Gehirns als auch von Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu verbessern. Das CSFC wird sich dabei zunächst auf drei Krankheitsfelder konzentrieren: Multiple Sklerose, Neuroonkologie und Neurologische Entwicklungsstörungen. Anhand dieser Anwendungsfälle soll die medizinische Bildgebung entscheidend weiterentwickelt werden. Durch die Integration höchstauflösender Mikroskopie-Technologien, neuartiger bildgebender Verfahren, KI-gestützter Datenanalyse und computergestützter Modellierung führt das CSFC den Entwicklungsprozess von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Anwendung.
Organoide sind im Labor erzeugte Mini-Organe, die unter Zellkultkurbedingungen wachsen können. So können aus Stamm- oder Patientenzellen organ- und erkrankungsspezifische Organoide generiert werden. Dies ist besonders für Wirkstofftests interessant und eröffnet die Möglichkeit, patientenspezifische Therapien zum Beispiel gegen Herzerkrankungen, Krebs, Diabetes und Neurodegeneration gefahrlos testen zu können. Zudem hat die Organoid-Technologie das Potential, Tierversuche langfristig zu reduzieren. Im Center for Organoid Systems (COS), das zum Munich Institute of Biomedical Engineering (MIBE) der TUM gehört, werden Fachleute aus verschiedenen Disziplinen, darunter Medizin, Zellbiologie, Mikrobiologie, Geneditierung, Informatik, Biophysik und Bioelektronik zusammenarbeiten. Sie nutzen dafür Künstliche Intelligenz, Bioengineering und Nanotechnologie. Das COS verbindet die TUM-Schools für Natural Sciences, Life Sciences, Computation, Information and Technology sowie das TUM Klinkum und schafft ein Forschungsumfeld von Weltklasse. TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann betont: „Mit dem Center for Organoid Systems gehen wir einen historischen Schritt nach vorne. Wir stärken damit nicht nur unsere Aktivitäten im Bereich des Biomedical Engineering in einem Zukunftsgebiet, sondern bringen erstmals unsere Medizin mit einer physischen Adresse in den Aktionsradius unserer Natur- und Ingenieurwissenschaften am Campus Garching. Mit Grundlagenforschung wollen wir Organoid-Technologien leistungsfähiger und robuster machen und neuen Therapieansätzen zugänglich machen. Diesem Ziel bringt uns die finanzielle Unterstützung der Heinz Nixdorf Stiftung ein großes Stück nach vorne. Dafür bedanke ich mich von ganzem Herzen!“ Dr. Horst Nasko, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Heinz Nixdorf Stiftung sagt: „Die Heinz Nixdorf Stiftung setzt sich seit jeher für den verantwortungsvollen Einsatz von innovativsten Technologie zum Wohle des Menschen ein. Mit der Stiftungsprofessur für Prof. Bausch und der Unterstützung des Center for Organoid Systems fördern wir genau diesen Anspruch: wissenschaftliche Exzellenz, interdisziplinäre Zusammenarbeit und visionäre Technologieansätze, die die Biomedizin revolutionieren werden. Das ist ganz im Sinne unseres Stifters Heinz Nixdorf.“ Prof. Andreas Bausch, sagt: „Die Initiative zur Gründung des Center for Organoid Systems entstand aus dem Bedarf, naturwissenschaftliches und ingenieurwissenschaftliches Denken und datengetriebene Analyse in der Organoidforschung systematisch zu vereinen. Unser Ziel ist es, nicht nur komplexe Organoid-Systeme im Labor nachzubauen, sondern auch physikalisch und quantitativ zu verstehen – als Grundlage für robuste biotechnologische, diagnostische und therapeutische Anwendungen. Die Unterstützung durch die Heinz Nixdorf Stiftung erlaubt es uns nun, genau diese technologische Integration mit Hochdruck voranzutreiben.“
Früher mussten in der Abteilung Graduation Office and Academic Records des TUM Center for Study and Teaching jedes Semester etwa 7.000 Bescheinigungen ausgedruckt, unterschrieben, in Umschläge gesteckt und verschickt werden. Heute geht das einfacher und vor allem sicherer: Die Studienabschlussbescheinigung beispielsweise wird mit einem elektronischen Siegel versehen und ist im nächsten Moment online verfügbar. Das Team kann sich viele Stunden Arbeit sparen. Inzwischen sind weit über eine halbe Million Dokumente automatisch gesiegelt worden, sagt Franziska Bokhorst, Leiterin des Graduation Office. Ob Studienabschlussbescheinigungen, Kurszertifikate oder die eidesstattliche Erklärung, dass man die Abschlussarbeit selbstständig verfasst hat – all diese Dokumente können mittlerweile digital gesiegelt beziehungsweise signiert und fälschungssicher verschickt werden. Gerade für Unterlagen, bei denen zahlreiche Beteiligte an unterschiedlichen Standorten ihre Zustimmung geben müssen, etwa für Verträge über Drittmittelprojekte, lässt sich so viel Zeit sparen. Und das über eine TUM-eigene Plattform und nicht – wie sonst bei Unternehmen und Universitäten oft üblich – via Standardsoftware. Solche Lösungen sind – bei der großen Menge an Dokumenten, die an der TUM über die Schreibtische gehen – erstens teuer. Zweitens werden die Daten in der Regel auf US-Servern verarbeitet.
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume sagte beim Gründungsfestakt in der Münchner Residenz: „Wir schaffen die schlagkräftigste Einheit der Spitzenmedizin in Deutschland. München wird zur Medizinhauptstadt der Republik. Dabei ist klar: Es geht um medizinischen Fortschritt und beste Versorgung für die Menschen in unserem Land. Wir wollen Schritt halten mit den Besten der Welt. Dazu müssen und werden wir aufholen im Bereich der Klinischen Studien, um Deutschland wieder zur Apotheke der Welt zu machen. Wir müssen und werden neue Wege für die Nutzung von Gesundheitsdaten gehen; zusammen mit den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz sind hier bahnbrechende Fortschritte für neue Therapieformen zu erwarten. Und wir wollen und werden dafür sorgen, dass wissenschaftliche Erkenntnis direkt ans Krankenbett kommt und vielleicht auch neue Geschäftsmodelle ermöglicht.“ TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann betont: „Die Medizin von morgen soll aus München kommen! Mit dieser Ambition bündeln wir in der M1 – Munich Medical Alliance die Spitzenkräfte der Exzellenzuniversitäten TUM und LMU, der Universitätskliniken sowie des Helmholtz-Zentrums München. Mit diesem gemeinschaftlichen Ansatz wollen wir München zu einer der führenden Innovationsmetropolen für die Zukunft der Medizin entwickeln.“ Mit der strategischen Allianz „M1 – Munich Medicine Alliance" wollen die Partner die außergewöhnlichen Stärken der Münchner Medizin strategisch auf Weltniveau entwickeln. Dazu sollen gemeinsame Infrastrukturen zur Durchführung klinischer Studien, zu Plattformtechnologien und zur Datenintegration geschaffen werden. Mittels Translationsprojekten soll die Überführung neuer Kenntnisse und Technologien aus dem Labor zum Patienten beschleunigt werden.
Wächter verfügt über rund 20 Jahre Erfahrung in der Leitung des TUM Campus in Singapur der 2002 als erste deutsche akademische Auslandsniederlassung gegründet wurde. Er ist selbst Absolvent der TUM, wo er sein Studium der Mathematik mit Nebenfach Physik abschloss und anschließend 2004 seinen Doktortitel in Luft- und Raumfahrt erwarb. Er ist außerdem Mitglied des Verwaltungsrats von TUMCREATE, des Forschungsstandorts der TUM in Singapur, und Co-Vorsitzender des Digital- und Innovationsausschusses der Deutsch-Singapurischen Industrie- und Handelskammer (SGC).
Krankheiten schneller, verlässlicher und auf neue Arten und Weisen identifizieren, Therapien individuell gestalten und nicht zuletzt Gesundheitsdaten im großen Stil für die Forschung nutzbar machen und zugleich die Privatsphäre schützen: Digitale Medizin kann all das möglich machen. Das ZDMG der TUM wird sich diesen Herausforderungen künftig in einem Hightech-Gebäude auf dem Gelände des TUM Klinikums Rechts der Isar widmen. Im Beisein des bayerischen Wissenschaftsministers Markus Blume wurde am Freitag, 27. Juni, der erste Spatenstich gesetzt. Bis voraussichtlich Ende 2027 entsteht im Münchner Stadtteil Haidhausen ein Neubau für interdisziplinäre Spitzenforschung. Auf etwa 2050 Quadratmetern Nutzungsfläche wird das Gebäude rund 140 Mitarbeitenden Platz bieten. Hier sollen künftig innovative KI- und Data-Science-Methoden für die Medizin entwickelt werden. Der Bau wird den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem ein Data Observatory und einen leistungsfähigen Computer-Cluster zur Verfügung stellen. Möglich wurde das durch eine Gesamtinvestition von 47,1 Millionen Euro durch den Freistaat Bayern und das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
Beim TUM Entrepreneurship Day tauschten sich die verschiedenen Akteurinnen und Akteure des vielfältigen Münchner Innovationsökosystem aus. Auf dem Podium diskutierten sie unter anderem über die KI-Forschungslandschaft und eine mögliche europäische Souveränität im Weltraum. TUM-Forschende stellten eine neue Studie vor, aus welchen Universitäten die meisten Gründerinnen und Gründer stammen. Mehr als 50 Start-ups präsentierten sich den rund 1.800 Besucherinnen und Besuchern. Einer besonders vielversprechenden Ausgründung wurde der TUM Presidential Entrepreneurship Award verliehen. Mit dem Preis werden Geschäftsideen ausgezeichnet, die maßgeblich auf Forschungsergebnissen beruhen, ein hohes Wachstumspotenzial haben und erste Finanzierungserfolge vorweisen können. Er ist mit 10.000 Euro dotiert, gestiftet vom Verein Freunde der TUM.
Für dutzende neue Technologien werden immer mehr Satelliten für die Datenübertragung benötigt – ob für Kommunikationsnetze, autonomes Fahren oder digitale Landwirtschaft. Dafür wollen Unternehmen ganze Schwärme von Satelliten ins All schießen. Diese sind vergleichsweise klein und sollen sich in niedrigen Erdumlaufbahnen bewegen. Dieses wirtschaftliche Potential will Isar Aerospace schöpfen. Das Unternehmen, das im Jahr 2023 bereits mit dem TUM Presidential Entrepreneurship Award ausgezeichnet wurde, hat im März 2025 vom norwegischen Weltraumbahnhof Andøya aus seinen ersten Testflug mit einer 28 Meter hohen Trägerrakete absolviert. Die Unternehmensgründer Daniel Metzler, Josef Fleischmann und Markus Brandl haben an der TUM Luft- und Raumfahrt studiert. Erste Prototypen bauten sie nach der Firmengründung 2018 in der Hightech-Werkstatt MakerSpace von UnternehmerTUM, dem Zentrum für Innovation und Gründung an der TUM. Dort wurden sie auch im XPRENEURS-Inkubator gefördert. Unternehmertum Venture Capital Partners investierte neben mehreren anderen Investorinnen und Investoren in das Start-up. Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Ottobrunn nahe dem TUM-Department Aerospace and Geodesy. In einer aktuellen Finanzierungsrunde konnte Isar Aerospace weitere 150 Millionen Dollar von Investoren einwerben und somit den Unicorn-Status erreichen. TUM-Präsident Thomas F. Hofmann freut sich: „Isar Aerospace ist ein großartiges Beispiel, wie es laufen sollte. Die Gründer haben an der TUM ihr Fachwissen erworben, sich als Team gefunden, begonnen die Raketentechnik zu revolutionieren, um die wirtschaftlichen Potentiale der Luft- und Raumfahrt für Deutschland zu schöpfen! Ich danke den Gründern und Mitarbeitenden von Isar Aerospace für ihren Pioniergeist.“
Start-ups gelten als wichtiger Faktor für den Erfolg eines Wirtschaftsstandorts – und Forschende und Studierende als prädestiniert, um neue Erkenntnisse und Technologien mit Unternehmen für die Allgemeinheit nutzbar zu machen. Doch welche Hochschulen bringen die meisten Gründerinnen und Gründer hervor? Bisherige Untersuchungen basierten auf Umfragen zu unmittelbaren Ausgründungen oder vergleichsweise pauschalen Zuordnungen. Die „Entrepreneurial Impact Study“ ist dieser Frage deshalb zum dritten Mal mit einer aufwendigen Datenauswertung nachgegangen – zum ersten Mal für die gesamte DACH-Region, also Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Forschenden von TUM, ETH und Universität Innsbruck stellten aus mehreren Datenbanken wie Startupdetector, Austrian Startup Monitor und Startupticker die rund 51.000 Start-ups zusammen, die von 2014 bis 2024 in den drei Ländern gegründet wurden. Dann erfassten sie über LinkedIn, die Datenbanken Dealroom und Crunchbase sowie die Unternehmenswebseiten die Angaben, an welchen Hochschulen die Gründerinnen und Gründer studiert und gegebenenfalls gearbeitet hatten. Dabei berücksichtigten sie die verschiedenen Ausbildungs- und Karrierestufen und ordneten die Start-ups den verschiedenen Institutionen zu, sofern diese mit einem substanziellen Anteil zu den Laufbahnen der Gründungsteams beigetragen hatten.
Verkehrslärm, Baustellen, Tramgeklingel: Wer an Stadtgeräusche denkt, hat oft eher negativ besetzte Klänge im Kopf – das spiegelt sich auch in der Stadtplanung wider, in der meist nur Maßnahmen zur Lärmvermeidung eine Rolle spielen. Dabei gibt es in der Stadt weit mehr, denn auch Vogelgezwitscher, angeregte Unterhaltungen und spielende Kinder sind Teil der urbanen Klangkulisse. „Wir versuchen herauszufinden, in welchem Zusammenhang Artenvielfalt, mentale Gesundheit und städtische Klanglandschaft zueinanderstehen und wie man dieses Verhältnis bewusst positiv beeinflussen kann“, erklärt Leonie Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Urbane Produktive Ökosysteme an der TUM und Projektkoordinatorin von CitySoundscapes. Ziel des Projekts ist es, praxistaugliche Empfehlungen für Städte und Kommunen zu entwerfen, die die Sichtweisen von Bürgerinnen und Bürgern einbeziehen und das Leben in urbanen Strukturen verbessern. Neben der TUM und der LMU sind auch die TU Berlin, Biotopia Lab, das Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München, Green City e.V. und die Kreisgruppe München des BUND Naturschutz an dem interdisziplinären Projekt beteiligt. Das Team untersucht in verschiedenen Teilprojekten ausgewählte Orte in München, um die dortige Flächenversiegelung und Gestaltung der Grünflächen sowie die Artenvielfalt zu bestimmen. Ein weiteres Teilprojekt sind die Hörspaziergänge. Hier kommen die Bürgerinnen und Bürger ins Spiel: Entlang festgelegter Routen erkunden Interessierte in kleinen Gruppen ihre Umgebung akustisch und achten ganz genau auf ihre Wahrnehmung: Welche Geräusche empfinden sie als angenehm, welche als neutral und welche als schlichtweg störend? Ihre Eindrücke teilen die Teilnehmenden anonym in Fragebögen oder per App. Zusammen mit Daten aus den anderen Erhebungen bilden diese Informationen die Grundlage für die Empfehlungen an Städte und Kommunen für eine positive Klanggestaltung.